Zum Lebensalltag adipöser und stark übergewichtiger Kinder sozial benachteiligter Familien. Bewegungsaktivitäten, Essgewohnheiten, Problembewusstsein, und Ressourcen. Eine qualitative Studie.

Drittmittelprojekt gefördert durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur

Starkes Übergewicht und Adipositas sind bereits im frühen Kindesalter zu konstatieren und schränken die Lebensqualität der Betroffenen mit zunehmendem Alter ein. Unter Handlungsdruck werden derzeit- weit verbreitet und weitgehend ohne zielgruppenspezifische Differenzierung- Interventionsprogramme mit dem Fokus auf Bewegung und Ernährung durchgeführt, obwohl kaum empirische Befunde über die Lebensbedingungen der betroffenen 3- bis 6-Jährigen vorliegen.
Mit dem Forschungsprojekt wird angestrebt, differenzierten Einblick in den Lebensalltag stark übergewichtiger und adipöser Kindergartenkinder zu gewinnen und dabei den Stellenwert und die Bedeutung von Bewegungsaktivitäten und Nahrung sowie das Problembewusstsein der Betroffenen und ihres erzieherischen Umfeldes aufzudecken. Das besondere Forschungsinteresse richtet sich hierbei auf vulnerable Gruppen, also primär sozial benachteiligte Familien. Die Untersuchung ist qualitativ und multimethodal angelegt, konzeptionell orientiert sie sich an der Grounded Theory. Im Mittelpunkt der Studie stehen teilnehmende Beobachtungen (Feldaufenthalte bei den Familien und Kindergärten der ausgewählten Kinder), leitfadengestützte Interviews mit Eltern und Erzieher/innen sowie kindzentrierte Impulsinterviews.
Auf der Grundlage der Befunde werden subgruppenspezifische, ressourcenorientierte und settingbezogene Maßnahmen erarbeitet, mit dem Ziel gesundheitsrelevante Verhaltensweisen unter ganzheitlicher Perspektive zu fördern. Wesentlicher Bestandteil der Maßnahmen werden körper- und bewegungsfokussierte Angebote sein.