Linguistische Anthropologie und Altamerikanistik (M.A.-Studiengebiet)
Name des Studienangebots: Linguistische Anthropologie und Altamerikanistik
Abschluss: Master of Arts (M.A.-Studiengebiet)
Regelstudienzeit: 4 Semester
Studienbeginn: Wintersemester
Darstellung des Studienangebots
Gegenstand, Inhalte, Zielsetzungen
Die Absolventinnen und Absolventen sollen über vertiefte und reflektierte Kenntnisse grundlegender deskriptiver und analytischer Theorien und Methoden der Linguistischen Anthropologie und Altamerikanistik und über die Fähigkeit zur selbständigen fachspezifischen und interdisziplinären wissenschaftlichen Arbeit verfügen. Sie sollen in der Lage sein, selbständig über Gegenstände der Linguistischen Anthropologie und Altamerikanistik wissenschaftlich zu arbeiten und ihre Forschungsergebnisse kompetent zu vermitteln. Sie sollen über umfangreiche Erfahrungen und Kompetenzen in den wichtigsten geisteswissenschaftlichen Kommunikationsformen (Diskussion, mündlicher Vortrag, schriftliche Abhandlung) verfügen.
Das Studium mit dem Abschluss „Master of Arts“ (M.A.) im Studiengebiet Linguistische Anthropologie und Altamerikanistik qualifiziert zu Tätigkeiten in Institutionen, die Aufgaben der Sprach- und Kulturvermittlung wahrnehmen; in Institutionen, die die Zusammenhänge von Sprache und Kultur zum Gegenstand haben, sowie in privaten und öffentlichen Forschungseinrichtungen, die sich mit der Dokumentation indigener amerikanischer Sprachen und Kulturen oder mit Konzepten, Methoden und theoretischen Grundlagen der Zusammenhänge von Sprache und Kultur befassen. Darüber hinaus qualifiziert es zu Tätigkeiten außerhalb von Forschungseinrichtungen, für die ein wissenschaftlich fundierter Zugang zum Themenbereich Sprache und Kultur relevant ist (z.B. Medien, Verlagswesen, Bildungseinrichtungen, Tourismusbranche). Im übrigen legt das Studiengebiet auch die Grundlagen für die Forschungstätigkeit in einem Promotionsstudiengang.
Das Fach in Göttingen, Fachgebiete, Forschungsschwerpunkte
Das Göttinger kulturanthropologisch-ethnologische Studiengebiet Linguistische Anthropologie und Altamerikanistik bietet eine in Deutschland einzigartige Kombination eines Bereichs, der die Verbindungen zwischen Sprache und Kultur untersucht (Linguistische Anthropologie), mit einem Bereich, der die indigenen Gesellschaften des amerikanischen Kontinents von den Anfängen bis heute zum Gegenstand hat (Altamerikanistik).
Studierende können zwischen einem linguistisch-anthropologischen und einem altamerikanistischen Schwerpunkt wählen. Der altamerikanistische Fokus liegt bei den Azteken und anderen Nahua-Gesellschaften von der prähispanischen bis in die heutige Zeit sowie bei den modernen Sauk (auch Sac & Fox genannt), einer Algonkin-Gesellschaft Nordamerikas. Ein besonderer Schwerpunkt sowohl der Altamerikanistik als auch der Linguistischen Anthropologie besteht aus der Auseinandersetzung mit dem Themenkomplex Schrift und Schriftlichkeit, mit Hauptfokus auf Mesoamerika. Darüber hinaus bildet die vergleichende Untersuchung von Schriftsystemen und ihrer Entstehungsgeschichte in globaler Perspektive ein Schwerpunkt in Lehre und Forschung.
Die Verknüpfung der Linguistischen Anthropologie mit der Altamerikanistik stellt außerdem eine innovative Reaktion auf die zunehmende Bedrohung indigener Sprachen und Kulturen des amerikanischen Kontinents dar. Die in diesem Programm erwerbbaren Kenntnisse sind Voraussetzung für eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit bzw. Arbeit in indigenen Gesellschaften und Sprachgemeinschaften. Eine Zusammenarbeit der Universität Göttingen mit der Sac & Fox Nation, einer indigenen Gesellschaft Nordamerikas, besteht schon seit 1991. Das Sauk Language Archive in Göttingen, das die einzige bisherige Dokumentation der Sprache der Sac & Fox (Sauk) beherbergt, ist eine wichtige Ressource für diese Gesellschaft. Aus den ungefähr 400 Stunden Aufnahmen können Materialien für eine beträchtliche Zahl von Masterarbeiten und Dissertationen gewonnen werden.
Berufsfelder
Wissenschaftliche Tätigkeiten in Forschungs- und Lehreinrichtungen, im Medienbereich, in der Entwicklungshilfe und in der Tourismusbranche.