Biographische Wandlungsprozesse ethnischer und kollektiver Zugehörigkeitskonstruktionen im Kontext von Migration

Projektleitung:Prof. Dr. Gabriele Rosenthal
Wiss. Mitarbeiterin und Habilitandin:Dr. Michaela Köttig

Finanzierung: 2006 -2009 teilfinanziert von der Alexander von Humboldt Stiftung/TransCoop Programm
Forschungskooperation mit der School of Humanities and Social Sciences, Nova Southeastern University, Florida, USA

Publikationen:
Köttig, Michaela/Chaitin, Julia /Linstroth, John P./Rosenthal, Gabriele (Hg.) (2009): Biography and Ethnicity: Development and changes in sense of socio-cultural belonging in migrant populations in the US and Germany, FQS 10 (3)

Zentrale Fragestellung der Studie ist: In welchen lebensweltlichen und lebensgeschichtlichen Kontexten entwickeln sich welche Formen von ethnischen und generell kollektiven Zugehörigkeitskonstruktionen, wie verändern sich diese Konstruktionen im Laufe des Lebens und wie gestaltet sich die Verwobenheit (‚Intersektionalität’) mit anderen Differenzkategorien (wie Geschlecht, Rasse und Klasse).
Die in Südflorida und Deutschland durchgeführte komparative Studie zu biographischen Wandlungsprozessen kollektiver Zugehörigkeitskonstruktionen in unterschiedlichen gesellschaftlichen Kontexten beruht hauptsächlich auf biographischen Interviews, aber auch auf ethnographischen Beobachtungen und Videoaufnahmen in unterschiedlichen Migrationsmilieus. Es geht um die Rekonstruktion der konstitutiven Faktoren für Zugehörigkeitskonstruktionen und deren Veränderung je nach situativem und sozialem Kontext in zwei ausgesprochen verschiedenen Aufnahmegesellschaften sowie bei für die je einzelnen MigrantInnenpopulationen sehr andersartigen Aufnahme- und Bleibebedingungen.
In Südflorida führten wir Interviews mit MigrantInnen aus Haiti, Kuba und Guatemala und in der Bundesrepublik Deutschland mit MigrantInnen aus Kuba, der ehemaligen Sowjetunion, Südosteuropa, dem Iran, der Türkei, Sierra Leone und aus Ghana.
Mit der Untersuchung soll ein empirisch fundierter Beitrag zu einer Konzeption von ‚ethnischer Zugehörigkeit’ im biographischen Kontext der Entwicklung, Reproduktion und Transformation von Zugehörigkeiten und damit auch zu den sozialen Prozessen, die zur Herausbildung ethnischer Differenzierung und ethnischer Solidarisierung führen, geleistet werden.
Im Rahmen der Habilitation von Dr. Michaela Köttig wird ein kontrastiver Vergleich der Einwanderung aus Kuba nach Südflorida mit der Einwanderung aus Kuba in die Bundesrepublik Deutschland vorgenommen. Es geht hierbei darum, die Etablierung der ImmigrantInnenpopulation in den jeweiligen Aufnahmemilieus zu rekonstruieren.