Lichtenberg-Poetikvorlesung 2015/16: Carolin Emcke
Wider die Gewalt
Die Publizistin und Reporterin Carolin Emcke hält im Wintersemester 2015/16 die vom Seminar für Deutsche Philologie gemeinsam mit dem Literarischen Zentrum Göttingen veranstaltete Göttinger Lichtenberg-Poetikvorlesung. In zwei Vorträgen und einer Gesprächsrunde mit Studierenden wird Emcke zum Thema »Wider die Gewalt« sprechen.
Vorlesungen
- Mittwoch, 20.1.2016, 20.00 Uhr: 1. Vorlesung
- Donnerstag, 21.1.2016, 20.00 Uhr: 2. Vorlesung
- Die Veranstaltungen finden in der Aula am Wilhelmsplatz statt. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten des Literarischen Zentrums.
Gesprächsrunde mit Studierenden
Termin: wird noch bekannt gegeben
- Interessierte melden sich bitte vorher per E-Mail an trilcke@phil.uni-goettingen.de an
Die Poetikdozentin über ihre Vorlesungen
»Wie lässt sich das beschreiben, was als unbeschreiblich gilt? Wie kann man entgrenzte Gewalt darstellen, ohne ihre Wirkungsmacht noch zu erhöhen? Wen beschützen die eigenen Texte, wen liefern sie aus? Welche psychischen, sozialen, moralischen Grenzen müssen beachtet werden und welche gilt es zu überschreiten? Welche ästhetischen Strategien des Widerstands gegen Gewalt kann es geben? Und wie literarisch darf das Genre des Dokumentarischen überhaupt sein?«
Zur Person
Carolin Emcke, geboren 1967, studierte Philosophie, Politik und Geschichte an Universitäten in London und Frankfurt a.M. sowie an der Harvard University; mit einer Arbeit über den Begriff der "Kollektiven Identitäten" wurde sie im Fach Philosophie promoviert. 2003/04 war sie Visiting Lecturer für Politische Theorie an der Yale University. Von 1998 bis 2006 war sie Auslandsredakteurin für den Spiegel, danach bis 2014 internationale Reporterin für DIE ZEIT. Emcke berichtete aus zahlreichen Krisen- und Kriegsgebieten, unter anderem aus dem Kosovo, aus Afghanistan und Pakistan, aus dem Irak; als Reporterin schrieb sie darüber hinaus etwa über Israel, den Libanon, Ägypten, Kolumbien und Rumänien. Seit 2014 ist Emcke freie Publizistin; in der Süddeutschen Zeitung am Wochenende erscheint ihre wöchentliche Kolumne. Sie ist Autorin mehrerer Bücher, darunter Von den Kriegen. Briefe an Freunde (2004), Stumme Gewalt. Nachdenken über die RAF (2008), Wie wir begehren (2012) sowie zuletzt Weil es sagbar ist. Zeugenschaft und Gerechtigkeit (2013). Carolin Emcke wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter der Theodor Wolff-Preis (2008), die Auszeichnung als Journalistin des Jahres (2008), der Johann Heinrich Merck-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung (2014) sowie der Lessing-Preis des Freistaats Sachsen.
Gefördert von
Mit freundlicher Unterstützung von der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck GmbH, der Stiftung Niedersachsen und dem Wallstein Verlag.