Institut für Landwirtschaftsrecht intensiviert Beziehungen zu Taiwan
Vom 14.11.2017 bis zum 17.11.2017 fand in Taipeh, Taiwan ein gemeinsamer Workshop des Instituts für Landwirtschaftsrecht und der Juristischen Fakultät der Chinese Culture Universität unter der Leitung von Prof. Dr. Jungtang Shieh und Prof. Dr. José Martinez statt. Zum Gesamtthema „Grenzen des Rechts“ diskutierten insgesamt 17 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Taiwan sowie des Instituts für Landwirtschaftsrecht, ob und wie das Recht erkennen kann und welche Schlussfolgerungen sich für die Rechtsdogmatik ergeben. Die Frage, ob das Recht überhaupt steuern kann, stellt sich im Agrarrecht bei gesamtvolkswirtschaftlichen Entwicklungen wie dem Agrarstrukturwandel, aber auch im Völkerrecht bei der Ausgestaltung der internationalen Beziehungen sowie im Verfassungsrecht bei der Konzeptionalisierung eines eigenständigen landwirtschaftlichen Grundeigentums. Wie das Recht steuert und wo es dabei seine Grenzen findet, ist aktuell bei der Frage der befristeten Gesetzgebung, bei der Nutzung unbestimmter Rechtsbegriffe wie die „gute fachliche Praxis“, beim umweltrechtlichen Konzept der „(ökonomischen) Zumutbarkeit“ und in der Privatisierung der Lebensmittelkontrolle relevant.
An den Workshop schlossen sich Besuche beim Parlament und dem Verfassungsgerichtshofs Taiwans an. Im Juli 2018 ist ein Gegenbesuch von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Taiwan und zugleich ein Workshop in Göttingen geplant.