Titel des Projekts:
Junge Arbeitslose in benachteiligten Stadtgebieten:
Die Verarbeitung von Arbeitslosigkeit und die Bedeutung der Wohnumgebung
Betreuung des Dissertationsprojekts: Prof. Dr. Horst Kern (Soziologie)
Gegenstand und Fragestellung des Forschungsprojekts:
Der Übergang ins Beschäftigungssystem ist für Jugendliche und junge Erwachsene in den neunziger Jahren schwieriger geworden. Trotz zahlreicher arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen sehen Experten einen Teil von ihnen in Gefahr, vom Arbeitsmarkt abgedrängt zu werden. Zudem wird in jüngster Zeit problematisiert, daß sich im Zuge der Beschäftigungskrise eine wachsende soziale Segregation in deutschen Großstädten abzeichnet. Die Kluft zwischen den sozial bessergestellten und den sozial benachteiligten Stadtvierteln habe zugenommen. In den Debatten um soziale Ungleichheiten müsse daher, so fordern einige Sozialwissenschaftler, die räumliche Dimension stärker als bisher berücksichtigt werden.
In meinem Dissertationsprojekt werde ich deshalb in drei ausgewählten Stadtteilen Hamburgs eine qualitative Untersuchung über arbeitslose Jugendlichen durchführen. Zwei dieser Stadtteile gelten als sozial benachteiligt, während sich der dritte Stadtteil sozialstatistisch als sehr durchschnittlich für Hamburger Verhältnisse erweist. Ich werde der Frage nachgehen, wie arbeitslose junge Leute ihre Situation erleben und mit ihr umgehen und ob sich in dieser Hinsicht Differenzen ja nach Wohngebiet zeigen. Anders formuliert: Unterscheiden sich junge Arbeitslose in ihren Einstellungen und Erfahrungen, je nachdem aus welchem der Untersuchungsgebiete sie stammen?