In publica commoda

Presseinformation: Mit uni-weiter SAP-Einführung setzt sich Göttingen an die Spitze wirtschaftlich arbeitenden Universitäten

Nr. 44/2001 - 13.02.2001

"Im kaufmännischen Sinne haben wir ein neues Unternehmen auf die grüne Wiese gesetzt - auch wenn wir eine 260jährige Geschichte haben" - so umreißt Peter Ittemann, Leiter der Finanzabteilung der Universität Göttingen, den unter dem Titel "Projekt 2001" firmierenden Innovationsschub für die neue, alte Uni. Nach Monaten intensivster Vorbereitungen verwaltet die Universität Göttingen seit dem 1. Januar 2001 ihre Haushaltsmittel jetzt als Landesbetrieb mit kaufmännischem Rechnungswesen wirtschaftlicher, effektiver und flexibler. Der Fachbereich Humanmedizin mit dem Klinikum ist bereits seit 1981 kaufmännischer Landesbetrieb. Bei dieser Umstellung kann die Universität, die mit rund 400 Millionen DM Gesamtbudget ein Schwergewicht der Wirtschaftsregion Süd-Niedersachsens ist, mit etlichen Superlativen aufwarten: Keine andere Hochschule bundesweit hat so konsequent gehandelt: Sowohl was die Breite, also die Anzahl der eingeführten Instrumente, als auch die Tiefe, also die Verankerung in den einzelnen Ebenen der universitären Organisation - von der Fakultät bis zum Graduiertenkolleg - angeht, ist Göttingen federführend. So hat man sich als erste Hochschule bundesweit dazu entschlossen, alle der rund 200 Institute und Uni-Einrichtungen mit der modernen Software SAP-BBP (Business-to-Business-Procurement) auszustatten. Mit Hilfe dieser leicht zu bedienenden Oberfläche können via Internet Bestellungen getätigt und
Rechnungen gebucht werden. Komfortabel und einfach wählen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die gewünschten Produkte aus hauseigenen Katalogen aus. E-commerce am Arbeitsplatz ist damit an der Uni seit Januar Realität.

Doch SAP-BBP ist nur ein "Modul" aus der SAP/3- Familie des am Markt führenden Software-Herstellers. Mit den Untermodulen FI (Finanzwesen), AA (Anlagenbuchhaltung), FM (Finanzbuchhaltung), CO (Controlling), MM (Materialwirtschaft), PM (Personal Managemnt, PA (Personal Administration)und PD (Personalentwicklung) lieferten die Walldorfer - auch hier ein Superlativ - das größte Paket ihrer von allen niedersächsischen Hochschulen georderten Software-Applikationen nach Göttingen. Praktisch jeder "Geschäftsvorfall" wird jetzt von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus den traditionellen Strukturen der alten kameralen Haushaltsführung herausgelöst und den wirtschaftlichen Strukturen der SAP-Welt angepasst. Damit das ohne größere Reibungsverluste vonstatten geht, dafür sorgten seit Mitte des vergangenen Jahres intensive Schulungen des Seminars für Wirtschaftspädagogik und des Instituts für Wirtschaftsinformatik. Über 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden in das kaufmännische Rechnen und die Computerprogramme einarbeitet. Neben dem Tagesgeschäft einer großen serviceorientiert arbeitenden Universität lief (und läuft) so eine umfassende, flächendeckende innerbetriebliche Weiterbildungsinitiative. Im Zentrum der neuen Anforderungen stand und steht dabei der Mitarbeiterstab der Zentralverwaltung. Er wurde bei der Einführung des Systems und seiner Anpassung an die Erfordernisse einer überwiegend dezentral operierenden Universität von einem zeitweise zehnköpfigen Team der Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers (PwC) vor Ort unterstützt.
Die bei diesem Projekt "Unternehmensgründung Uni" schon jetzt gesammelten Erfahrungen sind für die Unternehmensberater, die Produktentwickler von SAP und natürlich die Universität Göttingen von großer Bedeutung, die "durchaus auch Geld wert sind", so Peter Ittemann. In nur wenigen Monaten gelang es, eine traditionsreiche Universität als modernes Unternehmen auf die Füße zu stellen - eine Leistung, die die Universitätsleitung und die MitarbeiterInnen zu Recht mit Stolz erfüllt.
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Weitere Information:
Pressestelle der Universität Göttingen
E-mail: pressestelle@zvw.uni-goettingen.de