Presseinformation: Neues Graduiertenkolleg für Göttingen: „Götterbilder - Gottesbilder - Weltbilder“
Nr. 93/2003 - 29.04.2003
Deutsche Forschungsgemeinschaft bewilligt Neuantrag und verlängert zwei weitere Kollegs
(pug) Die Wurzeln der drei Weltreligionen Judentum, Christentum und Islam in der orientalischen und griechisch-römischen Antike sind Forschungsthema des neuen Göttinger Graduiertenkollegs „Götterbilder – Gottesbilder – Weltbilder. Polytheismus und Monotheismus in der Welt der Antike“. Es wird zum 1. Oktober 2003 seine Arbeit an der Georg-August-Universität aufnehmen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat den von Professoren der Theologischen und der Philosophischen Fakultät eingereichten Antrag als eines von zwölf neuen DFG-Graduiertenkollegs aus insgesamt 33 Bewerbungen ausgewählt. Die Fördersumme für die erste Antragsphase von drei Jahren beträgt 625.000 Euro. Dem Kolleg werden zwölf Stipendiaten angehören, die theologische und kulturwissenschaftliche Promotionsvorhaben durchführen werden. Für zwei laufende Kollegs bewilligte die DFG die Weiterfinanzierung für die kommenden drei Jahre. Das Kolleg „Die Zukunft des Europäischen Sozialmodells“, das damit die letzte Förderperiode erreicht, erhält 960.000 Euro. Das Europäische Graduiertenkolleg „Neuroplasticity – From Molecules to Systems“ wird mit 728.000 Euro finanziert. Die DFG fördert an der Universität Göt-tingen insgesamt zwölf Graduiertenkollegs.
Das Graduiertenkolleg „Götterbilder – Gottesbilder – Weltbilder“ behandelt das spannungsreiche Ver-hält-nis von Polytheismus und Monotheismus sowie die Auswirkungen der religiösen Vorstellungen auf das Weltbild und die Weltgestaltung in verschiedenen antiken Kulturen. Das Forschungsprogramm sieht die Bearbeitung ausgewählter Fallbeispiele aus dem mesopotamischen, ägyptischen, iranischen, syrisch-palästinischen, griechisch-römischen, jüdischen, christlichen und arabischen Kulturraum vor. Ziel des Kollegs ist es, die historischen, kultur- und geistesgeschichtlichen Fundamente der drei großen Weltreligionen freizulegen. Damit wollen die Wissenschaftler indirekt auch einen Beitrag zur aktuellen Debatte um die Rolle der Religion in der Moderne leisten. An dem Kolleg sind die Ägyptologie, die Altorientalistik, die Iranistik, die Islamwissenschaften und die klassischen Philologien sowie fünf Lehrstühle der Evangelischen Theologie beteiligt. „Das Graduiertenkolleg wird vorhandene philologische und kulturgeschichtliche Kompetenz auf dem Gebiet der klassischen und orientalischen Wissenschaften zusammenführen und die so entstehenden Synergieeffekte für Forschung und Lehre, insbesondere für die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses, nutzen“, so der Theologe und Sprecher des Kollegs, Prof. Dr. Reinhard Gregor Kratz.
Das interdisziplinäre und fakultätsübergreifend angelegte Kolleg umfasst ein Studienprogramm von sechs Semestern, in denen die Promovenden neben der Arbeit an ihrem individuellen Forschungsvorhaben an Seminaren und Kolloquien teilnehmen und Vorlesungen besuchen. Jedes Jahr ist eine größere wissenschaftliche Tagung geplant. Zusätzlich werden international renommierte Gastwissenschaftler nach Göttingen eingeladen.
Kontaktadresse:
Prof. Dr. Reinhard Kratz
Georg-August-Universität Göttingen
Theologische Fakultät
Seminar für Altes Testament
Platz der Göttinger Sieben 2, 37073 Göttingen
Tel. (0551) 39-7129, Fax (0551) 39-2228
e-mail: rkratz@gwdg.de oder r.kratz@wiko-berlin.de
Internet: www.theologie.uni-goettingen.de