In publica commoda

Presseinformation: Vortrag über die „Wort- und Bildkunst des frühen Expressionismus

Nr. 123/2003 - 05.06.2003

Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung „Aktion und Sturm“ in der Paulinerkirche

(pug) „Am Anfang war das Ende. Zur Wort- und Bildkunst des frühen Expressionismus“ spricht am Sonntag, 15. Juni 2003, PD Dr. Frank Möbus vom Seminar für Deutsche Philologie der Universität Göttingen. Der Literaturhistoriker geht in seinem mit Dias illustrierten Vortrag der Frage nach, in welchem Verhältnis Krieg und Kunst vor und nach dem 1. August 1914 zueinander standen. Besonders in den ersten Jahren des Expressionismus bildeten Endzeit und Apokalypse Leitmotive dieser neuen Kunstrichtung; in Bildern und Texten zwischen 1910 und 1914 spiegeln sich Visionen von einem nahenden Krieg. Die Veranstaltung, zu der die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen einlädt, findet im Rahmen der Ausstellung „Aktion und Sturm. Holzschneidekunst und Dichtung der Expressionisten mit Werken von Kandinsky bis Schmidt-Rottluff“ statt. Veranstaltungsort ist die Paulinerkirche (Papendiek 14). Der Vortrag beginnt um 11.15 Uhr.

Die Ausstellung, die bis zum 13. Juli 2003 in der Paulinerkirche zu sehen ist, zeigt Originalgrafiken und literarische Arbeiten aus der Zeit des Expressionismus, die in den wichtigsten Zeitschriften dieser Epoche – „Die Aktion“ und „Der Sturm“ – veröffentlicht wurden. Sie präsentiert erstmals weltweit einer breiten Öffentlichkeit die in 100 Exemplaren auf Büttenpapier gedruckte Vorzugsausgabe der „Aktion“, die mehr als 330 Holzschnitte und 13 zusätzlich beigelegte, von den Künstlern signierte Grafiken umfasste. Die Werke der Maler, darunter auch Arbeiten von Franz Marc und Egon Schiele, fanden ihre Entsprechung in der Lyrik: August Stramm, Gottfried Benn, Jakob von Hoddis, Georg Heym oder Else Lasker-Schüler veröffentlichten viele ihrer Arbeiten zuerst in „Aktion“ und „Sturm“. Sie sind in der Ausstellung ebenso vertreten wie Salomo Friedlaender-Mynona, ein heute nahezu unbekannter, aber zu seiner Zeit hochgeschätzter Philosoph und Meister der Groteske. Buchreihen und weitere Produkte der Verlage von „ Aktion“ und „ Sturm“ runden die Präsentation ab.

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr. Die Ausstellung bleibt vom 18. bis 20. Juni 2003 geschlossen. Öffentliche Führungen finden sonnabends ab 15 Uhr statt. Sonderführungen können unter Telefon (0551) 39-2456 vereinbart werden. Eintritt: 2,50 Euro, ermäßigt 1,50 Euro. Informationen im Internet sind unter www.paulinerkirche-goettingen.de abrufbar. Ein Katalog zur Ausstellung (14,80 Euro) kann aus urheberrechtlichen Gründen nur während der Ausstellungszeit erworben werden.