Presseinformation: Göttinger Friedenspreis der Stiftung Dr. Roland Röhl verliehen
Nr. 68/2001 - 09.03.2001
In einer Festveranstaltung in der Aula am Wilhelmsplatz wurde heute zum dritten Mal der Göttinger Friedenspreis verliehen, mit dem in diesem Jahr die Oldenburger Ärztin Dr. Elisabeth Niemann ausgezeichnet wurde. Als praktizierende Ärztin hat Frau Dr. Elisabeth Niemann seit vielen Jahren neben ihrer Berufstätigkeit im Rahmen der Hilfsorganisationen „Ärzte für die Dritte Welt“ und „Cap Anamur“ Hilfsdienste an verschiedenen Brennpunkten sozialer Not geleistet. So war sie 1980 in Somalia, 1987 in den Slums von Manila, führte eine Impfaktion in Mindanao (Philipinen) durch, versorgte 1999 Kosovo-Flüchtlinge in Mazedonien und war im letzten Jahr im Kosovo an einer Hilfsaktion von Cap Anamur beteiligt.
In ihrer Begrüßung betonte die Vizepräsidentin der Universität Göttingen, Frau Prof. Dr. Dr. Hannelore Ehrenreich, dass es für die Universität eine ganz besondere Ehre sei, als Gastgeber der Verleihung einen würdigen Rahmen zu geben. Frau Prof. Ehrenreich äußerte Bewunderung und Respekt für ihre Fachkollegin und beglückwünschte die Jury der Dr. Roland-Röhl-Stiftung zu ihrer Wahl. Sie wies mit Stolz darauf hin, dass Frau Dr. Niemann ihr Medizin-Studium in Göttingen absolvierte, wo sie 1958 auch promoviert wurde. Im Namen der Stadt Göttingen begrüßte die 1. Bürgermeisterin Frau Katarina Lankeit die Festgesellschaft. Die Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Frau Heidemarie Wiezcorek-Zeul ließ ihre Glückwünsche in einem Grußwort übermitteln. Die Laudatio auf die Preisträgerin hielt Dr. Rupert Neudeck von der Organisation Cap Anamur. Den Preis übergab
Prof. Dr. Ernst Kuper, der am Zentrum Europa- und Nordamerikastudien (ZENS) der Universität arbeitet. Er übergab das Wort an die Preisträgerin selber, die in ihrer Dankesrede ihre Erfahrungen als Ärztin in humanitären Einsätzen beleuchtete.
Der Preis ist mit 10.000 Mark dotiert. Mit ihm soll die Konflikt- und Friedensforschung gefördert werden. Der Göttinger Friedenspreis wird von der Stiftung Dr. Roland Röhl (Göttingen) verliehen. Er soll an den Göttinger Wissenschaftsjournalisten Roland Röhl erinnert. Röhl war am 24. Dezember 1997 an Krebs gestorben, er hatte in seinem Testament verfügt, dass sein Nachlass für die Bildung des Stiftungsvermögens verwendet wird. Der promovierte Chemiker, der als Forschungsstipendiat unter dem Nobelpreisträger Prof. Manfred Eigen gearbeitet hatte, befasste sich als Journalist vor allem mit Fragen der Sicherheitspolitik sowie der Konflikt- und Friedensforschung.
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Weitere Informationen
Organisationskomitee der Dr. Roland Röhl Stiftung
Frau Carmen Barann
Marienstraße 22
27072 Göttingen