Presseinformation: Vortrag: Carl Friedrich Gauß, die Konzertsaalakustik und das Mysterium der Pallas
Nr. 147/2005 - 25.04.2005
Veranstaltung zur Gauß-Ausstellung „Wie der Blitz einschlägt, hat sich das Räthsel gelöst“
(pug) Über „Carl Friedrich Gauß, die Konzertsaalakustik und das Mysterium der Pallas“ spricht am Sonnabend, 30. April 2005, Prof. Dr. Manfred R. Schroeder vom III. Physikalischen Institut der Georg-August-Universität Göttingen. Er beschreibt in seinem Vortrag, wie die nach dem Mathematiker und Naturwissenschaftler Gauß (1777 bis 1855) benannten „Gauß‘schen Summen“ für die Verbesserung der Akustik in Konzertsälen genutzt werden. In einem zweiten Teil befasst sich Prof. Schroeder mit einer astronomischen Entdeckung des Göttinger Gelehrten, die dieser selbst verschlüsselt hatte. Erst lange nach dem Tod von Gauß wurde das Geheimnis der Zahlenkombination gelüftet. Die Veranstaltung ist Teil des Rahmenprogramms zu der Ausstellung „Wie der Blitz einschlägt, hat sich das Räthsel gelöst“, die die Georg-August-Universität, die Stadt Göttingen und die Gauß-Gesellschaft e.V. im Rahmen des Gaußjahres 2005 noch bis zum 15. Mai im Alten Rathaus zeigen. Dort findet auch der Vortrag statt; er beginnt um 15.15 Uhr.
Viele moderne, breite Konzertsäle mit niedriger Decke weisen eine mangelhafte Akustik auf. Der Verbesserung der Klangqualität dienen Wandelemente, die den Schall streuen. Ihre Konstruktion beruht auf Erkenntnissen der Zahlentheorie, den so genannten Gauß’schen Summen. Die auch als Schroeder-Diffusoren bezeichneten Strukturen finden heute weltweite Anwendung, so auch in der Philharmonic Hall in New York. Im Jahre 1812 veröffentlichte Carl Friedrich Gauß in den „Göttingischen Gelehrten Anzeigen“ eine aus 16 Nullen und Einsen bestehende Zahlenkombination. Damit verschlüsselte er eine astronomische Entdeckung, die das Verhältnis der Umlaufzeiten des Asteroiden Pallas und des Jupiters um die Sonne beschreibt. Gauß beabsichtigte, seine Erkenntnisse vorerst geheim zu halten. Das Rätsel konnte erst lange nach seinem Tod gelöst werden.
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Die Eintrittskarte kostet drei Euro, ermäßigt zwei Euro. Führungen und Anmeldungen von Schulklassen sind nach Absprache unter Telefon (0551) 39-2456 möglich. Zur Ausstellung sind ein Katalog und eine CD-ROM erschienen. Ein Faltblatt mit Informationen zur Präsentation und zum Rahmenprogramm kann in der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen unter Telefon (0551) 39-2456 angefordert werden. Informationen im Internet sind unter der Adresse www.gaussjahr.de abrufbar.
Kontaktadresse:
Dr. Silke Glitsch
Niedersächsische Staats- und
Universitätsbibliothek Göttingen
Referat Ausstellungen und Öffentlichkeitsarbeit
Platz der Göttinger Sieben 1, 37073 Göttingen
Telefon (0551) 39-2456, Fax (0551) 39-5222
e-mail: glitsch@sub.uni-goettingen.de
Internet: www.sub.uni-goettingen.de