Presseinformation: Mannigfaltigkeit der Algen
Nr. 118/1999 - 15.09.1999
Festsymposium für Prof. Dr. Uwe Gert Schlösser und anläßlich des fünfundvierzigjährigen Bestehens der Sammlung von Algenkulturen an der Universität Göttingen.
(pug) Am 8. Oktober begeht die Sammlung von Algenkulturen an der Universität Göttingen (SAG) eine Festveranstaltung aus besonderem Anlaß. Ihr bisheriger Leiter, Prof. Dr. Uwe Gert Schlösser, geht nach zwanzig Jahren intensiver Arbeit an der Algenkulturensammlung in den
Ruhestand. Gleichzeitig feiert die SAG ihr fünfundvierzigjähriges Bestehen. Anläßlich dieser Ereignisse findet ein Festkolloquium statt, bei dem namhafte Algenforscher aus dem Inland Vorträge halten. Mehr als neunzig Teilnehmer aus dem In- und Ausland haben ihre Teilnahme zugesagt.
Die 1954 gegründete SAG ist eine in Europa einzigartige Einrichtung. Sie hält lebende Kulturen von pflanzlichen Mikroorganismen für die Öffentlichkeit bereit, ähnlich einem botanischen Garten und zählt zu den weltweit vier bedeutendsten Kulturensammlungen. Gleichzeitig ist sie
eine wichtige Schnittstelle zwischen Lehre und Forschung, denn sie betreibt einen intensiven Versand von Kulturen an andere Universitäten, Schulen und auch nicht-universitäre Forschungseinrichtungen. Zum Lehrprogramm gehören auch spezielle Ferienkurse, die etablierte
Wissenschaftler und fortgeschrittene Studenten zur Weiterbildung auf dem Gebiet der Algenkunde an die Universität führen.
Die Vielfalt der Algen – zur Zeit werden etwa 2000 verschiedene Arten kultiviert – ist sehr groß. Zudem ist sie schwer darzustellen, da sie nur mittels mikroskopischer Untersuchungen zu zeigen ist. Als wichtigste Primärproduzenten in Nahrungsnetzen bereiten diese Pflanzen die
Grundlage für menschliches Leben: Jedes zweite Sauerstoffmolekül, das wir atmen, wurde von Algen auf dem Festland oder in den Ozeanen produziert. Ohne die Wirkung der Algen wäre die Erde schon längst am Treibhauseffekt zugrunde gegangen. Sie fixieren Kohlendioxid und
produzieren eine enorme Fülle biotechnologisch wertvoller Inhaltsstoffe. Aus diesen Gründen ist die Forschung an Algen in nahezu allen Bereichen der Biologie sehr aktuell und nimmt immer mehr zu.
Im Anschluß an das Festkolloquium besteht die Gelegenheit, diese vielseitigen Pflanzen in der Sammlung von Algenkulturen an der Universität Göttingen zu bewundern.
Weitere Informationen:
Thomas Friedl
Albrecht-von-Haller-Institut für Pflanzenwissenschaften
Abteilung Experimentelle Phykologie und Sammlung von Algenkulturen
Universität Göttingen
Untere Karspüle 2
37073 Göttingen
Tel.: 0551/397868 oder 397870
Fax: 0551/397871
Email: tfriedl@gwdg.de
Thema: Mannigfaltigkeit der Algen – Algenkulturensammlungen im Wandel der Zeit
Ein Festsymposium für den bisherigen Leiter der Sammlung von Algenkulturen, Prof. Dr. Uwe Gert Schlösser, und anläßlich des 45jährigen
Bestehens der SAG.
Zeit: Freitag, 8. Oktober 1999
Ort: Großer Hörsaal des Albrecht-von-Haller-Institutes, Untere Karspüle 2, 37073 Göttingen
Programm
13.15 Uhr Einführung
13.20 Uhr Begrüßung durch den Vizepräsidenten Prof. Dr. Kuhn
13.30 Uhr Prof. Dr. Maier, Marburg: "Endocytobiose und die Evolution der Algen"
14.00 Uhr Prof. Dr. Melkonian, Köln: "Biodiversität und Biotechnologie: Die Rolle von Algenkulturensammlungen im Wandel der Zeit"
14.30 Uhr Dr. Engels, Hamburg: "Algenkulturensammlungen als Bausteine internationaler Zusammenarbeit"
15.00 Uhr Tee- und Kaffeepause im Foyer
15.30 Uhr Prof. Dr. Schnepf, Heidelberg: "Strukturen zur Nahrungsaufnahme bei Daitomeen-fressenden Flagellaten"
16.00 Uhr Prof. Dr. Mollenhauer, Biebergemünd: "Die SAG 20 Jahre lang in festen Händen. Oder: Etwas vom Algengärtner am Klausberg"
16.30 Uhr Direktor des Albrecht-von-Haller-Institutes, Prof. Dr. Heldt; Prodekan der Biologischen Fakultät, Prof. Dr. Robinson
16.45 Uhr Prof. Dr. Schlösser, Göttingen
ab 17.15 Uhr Empfang in den Räumen der Sammlung von Algenkulturen im Gebäude Nikolausberger Weg 18. Gelegenheit zur Besichtigung der Sammlung von Algenkulturen.