Presseinformation: Informationssystem für die Herkunft und Qualität von Fleisch und Fleischwaren
Nr. 401/2006 - 19.12.2006
Göttinger Agrarökonomen beteiligen sich an BMBF-Forschungsprojekt zur Qualitätssicherung
(pug) Experten aus Wissenschaft und Praxis arbeiten gemeinsam an einem computerbasierten Informationssystem, mit dem die Herkunft und die Verarbeitung von Fleisch lückenlos zurückverfolgt werden können. An diesem interdisziplinären Forschungsvorhaben auf dem Gebiet der Qualitätssicherung beteiligen sich Wissenschaftler des Departments für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung der Georg-August-Universität mit zwei Teilprojekten. Die Göttinger Forscher entwickeln zum einen spezielle Softewarelösungen für ein Lieferantenbewertungssystem in der Fleischwirtschaft. Außerdem geht es um die Nutzung von Qualitätsinformationen und den Informationsaustausch zwischen verschiedenen Stufen der Wertschöpfungskette. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Gesamtprojekt „IT Food Trace“ für einen Zeitraum von drei Jahren. Von den Fördermitteln gehen rund 310.000 Euro an die Georgia Augusta.
In vielen Branchen kommen bereits heute zahlreiche Softwaremodule zur Bewertung der Lieferanten zum Einsatz. „Die Besonderheiten der Lebensmittelindustrie und der Fleischwirtschaft erfordern jedoch eine spezielle Branchenlösung für die Gestaltung von Qualitätssicherungs- und Lieferantenbewertungssoftware“, so Prof. Dr. Achim Spiller, Leiter des Arbeitsbereichs Marketing für Lebensmittel und Agrarprodukte. In dem von ihm geleiteten Teilprojekt sollen bestehende Softwaresysteme so angepasst werden, dass Transparenz und stufenübergreifende Kommunikation in der Wertschöpfungskette von der Tierhaltung in der Landwirtschaft über die Schlachtung und Fleischverarbeitung bis zum Lebensmitteleinzelhandel verbessert werden.
Mit Qualitätssicherungskonzepten und der Nutzung von Qualitätsinformationen beschäftigt sich das zweite Teilprojekt unter der Leitung von Prof. Dr. Ludwig Theuvsen vom Arbeitsbereich Betriebswirtschaftslehre des Agribusiness. Dabei geht es sowohl um integrierte Wertschöpfungsketten mit vertraglicher Bindung als auch um das Instrument der Zertifizierung, mit dem neutrale Prüfinstitute die Einhaltung von Grundanforderungen der Qualitätssicherung sicherstellen. Die Göttinger Wissenschaftler analysieren anhand von Fallbeispielen sowie in einer empirischen Untersuchung den stufenübergreifenden Informationsaustausch in der Fleischwirtschaft. „Im Mittelpunkt steht dabei die Diskrepanz zwischen den Anforderungen der Qualitätssicherungssysteme und tatsächlicher Datennutzung“, so Prof. Theuvsen.
Kontaktadressen:
Prof. Dr. Achim Spiller, Arbeitsbereich Marketing für Lebensmittel und Agrarprodukte
Telefon (0551) 39-2399, Fax (0551) 39-12122, e-mail: a.spiller@agr.uni-goettingen.de
Prof. Dr. Ludwig Theuvsen, Arbeitsbereich Betriebswirtschaftslehre des Agribusiness
Telefon (0551) 39-4851, Fax (0551) 39-4621, e-mail: theuvsen@uni-goettingen.de