Presseinformation: Millionen-Defizit: Kostensteigerungen im Energiesektor belasten Georgia Augusta
Nr. 4/2007 - 10.01.2007
„Betriebsferien“ zur Senkung des Energieverbrauchs – Einsparungen von 300.000 Euro erwartet
(pug) Die überdurchschnittlichen Kostensteigerungen im Energiesektor belasten die Universität Göttingen in diesem Jahr mit voraussichtlich mehr als vier Millionen Euro, für die im Haushalt keine regulären Mittel zur Verfügung stehen. „Um dieses Defizit soweit wie möglich zu reduzieren und negative Auswirkungen auf Forschung und Lehre zu verhindern, sind umfassende Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs unumgänglich. Ein Beitrag dazu waren die jetzt erstmals durchgeführten ,Betriebsferien‘.“ Das erklärte Universitäts-Präsident Prof. Dr. Kurt von Figura zu der Kritik an der Entscheidung, die Gebäude der Georgia Augusta in der vorlesungsfreien Zeit zwischen dem 23. Dezember 2006 und dem 5. Januar 2007 zu schließen. Er verwies zugleich darauf, dass die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen sowie verschiedene Instituts- und Seminarbibliotheken in der ersten Januarwoche geöffnet waren und den Studierenden zur Verfügung standen.
„Wenn wir verhindern wollen, dass Mittel aus Forschung und Lehre für Heizung und Strom in den Hörsälen und Bibliotheken zweckentfremdet werden, müssen wir die bereits eingeleiteten Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs konsequent weiterführen und ausbauen. Dazu können notfalls auch Betriebsferien gehören, wie sie an anderen Hochschulen ebenfalls praktiziert werden“, betont der Universitäts-Präsident. An der Georgia Augusta erwarten die Verantwortlichen von dieser Maßnahme Einsparungen in Höhe von rund 300.000 Euro. Derzeit laufen die Auswertungen; Ergebnisse werden voraussichtlich in der kommenden Woche vorliegen. Um den Energieverbrauch zu senken, wurden in den nicht genutzten Räumen der Universitäts-Gebäude die Heiztemperaturen auf 15 Grad abgesenkt. Ausnahmeregelungen galten für besonders empfindliche Großgeräte sowie für schon festgelegte Veranstaltungen.
Nach Angaben von Rainer Bolli, Leiter der Abteilung Gebäudemanagement, werden die diesjährigen Energiekosten in der Universität ohne den Bereich Humanmedizin nach aktuellen Berechnungen bei 11,5 Millionen Euro liegen. Aus der Finanzhilfe des Landes Niedersachsen erhält die Stiftungsuniversität einen Betrag von 5,6 Millionen Euro sowie von 2007 an einen Zuschuss in Höhe von 1,65 Millionen Euro, so dass sich eine Finanzierungslücke von 4,25 Millionen Euro ergibt. Dabei liegt diesen Prognosen bereits eine Reduzierung des Stromverbrauchs um 4,8 Prozent und der Wärmerzeugung um 6,3 Prozent zugrunde. Ziel der Universität Göttingen ist es, mit Hilfe technischer und baulicher Maßnahmen sowie einem veränderten Nutzerverhalten in diesem Jahr Energieeinsparungen in einem Umfang von insgesamt 15 Prozent zu erreichen. 2006 wurde dazu ein 11-Punkte-Plan verabschiedet, der sich an alle Angehörigen der Georgia Augusta wendet.
Informationen zum Thema „Energie und Kosten“ können im Internet unter www.uni-goettingen.de/energie abgerufen werden.