Presseinformation: Geisteswissenschaftliche Graduiertenschule eröffnet Akademisches Jahr 2007/2008
Nr. 280/2007 - 24.10.2007
Veranstaltung mit Preisverleihung, Festvortrag und Posterpräsentationen in der Aula am Wilhelmsplatz
(pug) Zur Eröffnung des Akademischen Jahres 2007/2008 lädt die Graduiertenschule für Geisteswissenschaften Göttingen (GSGG) am Freitag, 26. Oktober 2007, zu einer öffentlichen Festveranstaltung mit Preisverleihung ein. Ausgezeichnet wird die Historikerin Dr. Isabelle Guerreau, die als Stipendiatin der International Max Planck Research School (IMPRS) „Werte und Wertewandel in Mittelalter und Neuzeit“ promoviert hat. Für ihre Dissertation, in der sie sich mit mittelalterlichen Siegeln beschäftigt, erhält sie den zum ersten Mal vergebenen Christian Gottlob Heyne-Preis. Er ist mit 5.000 Euro dotiert und wird für herausragende Doktorarbeiten an der Philosophischen Fakultät und der Theologischen Fakultät verliehen. Den Festvortrag „So könnte die Welt untergehen“ hält Prof. Dr. Heinrich Detering vom Seminar für Deutsche Philologie. Der Wissenschaftler beschäftigt sich darin mit „Ökologie und Literatur im 18. Jahrhundert“. Zudem werden sich die an der Graduiertenschule beteiligten Promotionsprogramme mit Posterpräsentationen vorstellen. Die Veranstaltung an der Georg-August-Universität findet in der Aula am Wilhelmsplatz statt und beginnt um 11.15 Uhr.
Die in Paris geborene Preisträgerin Isabelle Guerreau studierte zunächst Geschichte und Kunstgeschichte an der Sorbonne. Für die Quellenforschung zu ihrer Magisterarbeit arbeitete sie im Jahr 1999 acht Monate in Göttingen. Von Oktober 2001 an wurde ihr Dissertationsprojekt im Rahmen der IMPRS gefördert und in Zusammenarbeit mit der Ecole Pratique des Hautes Etudes in Paris betreut. Für ihre Doktorarbeit hat die Wissenschaftlerin 2.200 Siegel des mittelalterlichen Klerus in den vier Diözesen Halberstadt, Hildesheim, Paderborn und Verden analysiert. Mit einem rechtlichen und zugleich symbolischen Wert ausgestattet, hatten diese Siegel die Funktion, die Autorität einer Person in einem offiziellen Rahmen zu repräsentieren. Ziel der Forschungen war es, anhand dieser bislang wenig untersuchten Quellen die Selbstdarstellung mittelalterlicher Individuen und die Vorstellungen, die diese Menschen von ihrem Platz und ihrer Funktion in der Gesellschaft hatten, zu beleuchten. Dazu hat Dr. Guerreau die Entwicklung der auf dem Siegel vorhandenen bildlichen und schriftlichen Elemente analysiert und interpretiert. Im Dezember 2006 hat sie ihre Doktorarbeit „Die Repräsentation des sächsischen Klerus im Mittelalter anhand seiner Siegel“ mit Erfolg abgeschlossen.
Die Graduiertenschule für Geisteswissenschaften Göttingen wurde 2005 als gemeinsame Einrichtung der Philosophischen Fakultät und der Theologischen Fakultät an der Georg-August-Universität gegründet und im Dezember vergangenen Jahres formell eröffnet. Ziel der Graduiertenschulen ist es, die Forschungs- und Lernbedingungen für Doktoranden zu optimieren und mit intensiven Betreuungs- und Seminarangeboten die Entwicklung einer neuen Generation exzellenter Wissenschaftler zu fördern.
Hinweis an die Redaktionen:
Ein Foto der Preisträgerin kann in der Pressestelle abgerufen werden.
Kontaktadresse:
Dr. Thomas Hidber, Telefon (0551) 39-4730, e-mail: thidber@gwdg.de