In publica commoda

Presseinformation: „Handballpunk und Schwiegersohn“: Der Sportstar Stefan Kretzschmar

Nr. 113/2008 - 26.05.2008

Göttinger Student der Sportwissenschaften analysiert das Image des bekannten Handballers

(pug) „Handballpunk“ mit auffälligen Tätowierungen und bekennender Ostdeutscher: Der Handballer Stefan Kretzschmar gehört zu den wenigen Sportlern in Deutschland, die so prominent sind, dass sie ihren Sportarten ein Gesicht geben und zu mehr medialer Präsenz verhelfen. Medien und Werbewirtschaft haben ihn auch unter Personen bekannt gemacht, die sich für Handball nicht interessieren. Das zeigt eine Untersuchung von Björn Schmidts. Der Student der Sportwissenschaften an der Universität Göttingen hat in seiner Examensarbeit das facettenreiche Image Kretzschmars und dessen öffentliche Wahrnehmung analysiert. Danach sind es neben den sportlichen Leistungen des Handballers vor allem sein „extrovertiertes“ Aussehen und seine provokanten Äußerungen, die wesentliche Grundlagen seiner Popularität bilden.

„Ein Starimage wird im Zusammenspiel der Interessengruppen Sport, Wirtschaft und Medien inszeniert. Zum Star wird eine Person aber erst dann, wenn Sportfans und Fernsehzuschauer sein Image attraktiv finden, dem Sportler den Star-Status ,verleihen‘ und ihm damit eine individuelle Note geben“, erläutert Björn Schmidts. In seiner Analyse hat er deshalb zunächst vier Image-Komponenten von Stefan Kretzschmar herausgefiltert: Neben dem versierter Sportler, dem „Handballpunk“ und dem bekennenden Ostdeutschen gehört dazu auch der Medienakteur, der als extrovertierter Moderator, als Partner von Franziska von Almsick und als Handballexperte für das Fernsehen von sich reden gemacht hat. Anschließend untersuchte Schmidts, inwieweit diese Komponenten mit dem öffentlich wahrgenommenen Bild Kretzschmars übereinstimmen. Dazu befragte er aktive Handballer sowie Personen ohne Interesse an dieser Sportart.

Björn Schmidts: „Als typisches Objekt der modernen Mediengesellschaft hebt sich Stefan Kretzschmar insbesondere durch die Komplexität seines Images von anderen Sportstars ab. Seine Faszinationskraft ist vor allem in seiner Widersprüchlichkeit und Rätselhaftigkeit begründet.“ Im Rahmen seines Lehramtsstudiums befasst sich Schmidts, der auch als Handball-Trainer und Sportjournalist tätig ist, seit drei Jahren mit dem Thema Sportstars. Der 30-Jährige hat seine Untersuchung mit dem Titel „,Handballpunk und Schwiegersohn‘ – Eine Analyse der Imagekonstruktion eines deutschen Sportstars am Beispiel von Stefan Kretzschmar“ als Abschlussarbeit im Rahmen der Ersten Staatsprüfung für das Lehramt an Gymnasien vorgelegt. Betreut hat die Arbeit Prof. Dr. Arnd Krüger, der am Institut für Sportwissenschaften der Universität Göttingen die Forschungsarbeiten zum Thema „Stars im Sport“ leitet.

Kontaktadressen:

Prof. Dr. Arnd Krüger, Universität Göttingen
Institut für Sportwissenschaften, Telefon (0551) 39-5651
e-mail: akruege1@gwdg.de, Internet: www.sport.uni-goettingen.de

Björn Schmidts, e-mail: BSchmidts@web.de