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Presseinformation: Jüdische Mathematiker in der deutschsprachigen akademischen Kultur

Nr. 122/2008 - 03.06.2008

Wanderausstellung ist im Rahmen des Jahres der Mathematik 2008 in der SUB zu sehen

(pug) Die tragende Rolle, die jüdische Mathematiker im deutschen Kaiserreich und in der Weimarer Republik in allen Bereichen der mathematischen Kultur gespielt haben, dokumentiert eine Wanderausstellung zum Jahr der Mathematik 2008. Sie erinnert zudem an Emigration, Flucht und Ermordung nach 1933. Auf Einladung der Universität Göttingen und der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB) ist diese Präsentation vom 6. bis zum 27. Juni 2008 im Foyer des Neubaus der SUB am Platz der Göttinger Sieben zu sehen. Die Ausstellung mit dem Titel „Jüdische Mathematiker in der deutschsprachigen akademischen Kultur“ wurde von der Arbeitsgruppe Wissenschaftsgeschichte am Historischen Seminar der Universität Frankfurt erarbeitet. Die Wissenschaftler kooperierten dabei mit einem überregionalen Forscherteam und dem Jüdischen Museum Frankfurt. Das Projekt wird finanziell von der Deutschen Telekom Stiftung unterstützt.

Die Ausstellung am Freitag, 6. Juni 2008, wird von Prof. Dr. Doris Lemmermöhle, Vizepräsidentin der Universität eröffnet. Anschließend sprechen unter anderem die Dekanin der Göttinger Mathematischen Fakultät, Prof. Dr. Ina Kersten, der Leiter der Frankfurter Arbeitsgruppe Wissenschaftsgeschichte, Prof. Dr. Moritz Epple, und der Geschäftsführer der Deutschen Telekom Stiftung, Dr. Ekkehard Winter. Die Veranstaltung findet im Großen Konferenzraum der Bibliothek (3. Obergeschoss) statt und beginnt um 18 Uhr.

Zahlreiche bedeutende jüdische Mathematiker lehrten und forschten bis 1933 an der Universität Göttingen und brachten ihr den Ruf eines mathematischen Zentrums von Weltrang ein. Ihre Tätigkeit an der Georgia Augusta wird in einem eigenen Ausstellungsteil gewürdigt. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurden sie, ebenso wie Juden in ganz Europa, zur Emigration gezwungen. „Für die Wissenschaftsgeschichte waren die Folgen der Emigrationsbewegung ohne Beispiel. Die Mathematik war eine der besonders stark betroffenen Disziplinen“, erläutert Prof. Epple. In den Aufnahmeländern gelang manchen Wissenschaftlern eine bemerkenswerte neue Karriere, andere dagegen litten ihr Leben lang unter den Verlusten der Vertreibung. Ihr Wirken und ihre Arbeitsbedingungen in den deutschen Staaten in den Jahrzehnten vor ihrer Vertreibung dokumentiert die Ausstellung in neun Stationen mit Fotografien, Dokumenten und Originalarbeiten.

Die Ausstellung „Jüdische Mathematiker in der deutschsprachigen akademischen Kultur“ im SUB-Foyer am Platz der Göttinger Sieben kann zu den Öffnungszeiten der Bibliothek montags bis freitags von 7 Uhr morgens bis 1 Uhr nachts sowie sonnabends und sonntags von 9 bis 22 Uhr besucht werden. Der Eintritt ist frei.

Hinweis an die Redaktionen:
Bildmaterial zur Ausstellung kann unter www.sub.uni-goettingen.de/aktuell/mathematik/ abgerufen werden.

Kontaktadresse:
Dr. Silke Glitsch
Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen
Telefon (0551) 39-22456
e-mail: glitsch@mail.sub.uni-goettingen.de