Presseinformation: Ursprung und Anfänge der europäischen gelehrten Gesellschaften
Nr. 217/2009 - 03.11.2009
Ausstellung „Ein Academiste muß erfinden“ wird am 8. November eröffnet
(pug) Über die Geschichte der europäischen gelehrten Gesellschaften von der Renaissance bis in das Zeitalter der Aufklärung informiert eine Ausstellung, die vom 8. bis zum 29. November 2009 in der Göttinger Paulinerkirche zu sehen ist. Unter dem Titel „,Ein Academiste muß erfinden‘ – Ursprung und Anfänge der gelehrten Gesellschaften“ stellt sie bedeutende europäische Akademien, ihre Gründer und Mitglieder vor. Damit öffnet sie den Blick für das Umfeld bedeutender Gelehrter wie Galileo Galilei, Isaac Newton oder Gottfried Wilhelm Leibniz. Das Lichtenberg-Kolleg der Georgia Augusta, die Akademie der Wissenschaften zu Göttingen und die Lichtenberg-Gesellschaft e.V. haben die Präsentation erarbeitet und in Kooperation mit der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB) organisiert. Die Ausstellung wird am 8. November eröffnet mit einem Festvortrag über „Die europäische Akademie-Idee und ihre Ausformung in Göttingen“. Sie begleitet die feierliche Eröffnung des Lichtenberg-Kollegs, mit dem die Universität Göttingen herausragenden Wissenschaftlern Freiraum für konzentriertes Forschen und den interdisziplinären Austausch über neue Forschungsideen insbesondere in den Geistes- und Gesellschaftswissenschaften bietet.
Gezeigt werden mehr als 150 Exponate, die vor allem aus den Sammlungen der Georg-August-Universität, der SUB und der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen stammen. „Die Gründungsgeschichte der gelehrten Gesellschaften beginnt im Italien der frühen Neuzeit. Dort erinnerte man sich mit dem Studium der Schriften griechischer Gelehrter an das antike Vorbild, die platonische Akademie“, so Klaus Hübner, Geschäftsführer der Lichtenberg-Gesellschaft, der die Ausstellung konzipiert hat. Nach dem Vorbild der Akademien, die im 15. und 16. Jahrhundert in Florenz, Neapel und Venedig entstanden, wurden in Deutschland, Frankreich und England bedeutende Akademien gegründet, um zum Beispiel grundlegende Sprachwörterbücher zu erarbeiten. Mit der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen entstand 1751 die erste gelehrte Gesellschaft dieser Art aus einer Universität heraus. Von ihrem ersten Präsidenten Albrecht von Haller (1708 bis 1777) stammen die Worte: „Ein Academiste muß erfinden und verbessern“.
Die Eröffnungsveranstaltung am 8. November beginnt um 11.15 Uhr. Zur Begrüßung spricht der stellvertretende SUB-Direktor Dr. Rupert Schaab. Den Festvortrag hält Prof. Dr. Werner Lehfeldt, Vizepräsident der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. Die Direktorin des Lichtenberg-Kollegs, Prof. Dr. Dagmar Coester-Waltjen, eröffnet die Ausstellung. Zum Abschluss der Ausstellung am 29. November 2009 spricht Prof. Dr. Renato G. Mazzolini „Zu den Ursprüngen der Akademien in Italien – Die Accademia dei Lincei und die Accademia del Cimento“. Der Vortrag des Professors für Wissenschaftsgeschichte der italienischen Universität Trient und Mitglieds der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen beginnt um 11.15 Uhr.
Die Ausstellung „,Ein Academiste muß erfinden‘ – Ursprung und Anfänge der gelehrten Gesellschaften“ ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 3 Euro, ermäßigt 1,50 Euro; Kinder bis zum 12. Lebensjahr haben freien Eintritt. Öffentliche Führungen finden kostenlos jeweils sonnabends (Beginn 15 Uhr) statt; weitere Führungen werden nach Absprache unter Telefon (0551) 39-10623 angeboten. Informationen im Internet sind unter der Adresse www.paulinerkirche-goettingen.de abrufbar.
Kontaktadresse:
Dr. Silke Glitsch
Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen
Telefon (0551) 39-22456
E-Mail: glitsch@sub.uni-goettingen.de
Internet: www.sub.uni-goettingen.de