Presseinformation: Wissenschaftsminister besucht Europäisches Zentrum für Teilchenphysik in Genf
Nr. 30/2010 - 16.02.2010
Stratmann lobt enge Zusammenarbeit mit Forschern der Universität Göttingen
(pug) Es war ein strammes Besuchsprogramm für den Niedersächsischen Minister für Wissenschaft und Kultur, Lutz Stratmann: Zunächst informierte er sich über Strukturen, Projekte und Forschungsziele des Europäischen Zentrums für Teilchenphysik (CERN) in Genf. Danach besichtigte der Minister mehrere Forschungseinrichtungen. Zum Abschluss des Besuchs traf sich Stratmann mit Wissenschaftlern der experimentellen Teilchenphysik der Universität Göttingen und erkundigte sich nach ihren Forschungsprojekten. Dabei hob er die enge Kooperation zwischen dem CERN und der Universität Göttingen hervor: „Ich freue mich sehr, dass über die Universität Göttingen junge Menschen in Niedersachsen eine erstklassige Ausbildung mit enger Anbindung an unsere europäischen Nachbarn haben. Wir werden prüfen, inwiefern wir die Verbindung zwischen Niedersachsen und dem CERN in der Forschung und der Ausbildung sowohl junger Wissenschaftler als auch bei Technikern und Ingenieuren weiter ausbauen können.“ Begeistert zeigte sich der Wissenschaftsminister auch vom CERN-Programm zur Aus- und Weiterbildung europäischer Lehrer in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik): „Die Rolle der Lehrer als Multiplikatoren in der Ausbildung unseres wissenschaftlichen Nachwuchses kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Insofern begrüße ich die Initiative und hoffe, dass in Zukunft auch viele Niedersachsen daran teilnehmen werden.“
Begleitet wurde Minister Stratmann auf seinem CERN-Besuch von Prof. Dr. Arnulf Quadt von der Universität Göttingen. „Ich freue mich, dass die Projekte der Teilchenphysik als internationale Grundlagenforschung im Ministerium für Wissenschaft so wahrgenommen und unterstützt werden“, erklärte Prof. Quadt. „Das steigert in unserer Göttinger Arbeitsgruppe die Motivation für die Forschung und für die Ausbildung junger Studierender auf internationalem Niveau noch mehr.“ Göttingen ist seit 2006 als einzige Hochschule Niedersachsens im Bereich der Teilchenphysik aktiv. In Genf hat das Göttinger Engagement dagegen bereits eine lange Tradition: Das Europäische Zentrum für Teilchenphysik wurde 1954 unter führender Beteiligung von Göttinger Physikern wie Werner Heisenberg begründet und hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einem Weltlabor entwickelt, in dem internationale Spitzenforschung betrieben wird. Auch technologische Entwicklungen wie das World Wide Web stammen aus dem Labor in Genf. Das derzeit größte Projekt am CERN ist der Large Hadron Collider (LHC). In diesem rund 27 Kilometer langen kreisförmigen Beschleunigungsring werden etwa 100 Meter unter der Erde Protonen auf Protonen geschossen und bei höchsten Energien zur Kollision gebracht. So wollen die Forscher Bedingungen erzeugen wie unmittelbar nach dem Urknall vor 13,7 Milliarden Jahren. Sie hoffen, dadurch wissenschaftliche Rätsel zur Entstehung des Universums und der Struktur der Materie zu ergründen.
Hinweis an die Redaktionen:
Ein Foto des Besuchs am CERN stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Kontaktadresse:
Prof. Dr. Arnulf Quadt
Georg-August-Universität Göttingen
Fakultät für Physik
II. Physikalisches Institut
Friedrich-Hund-Platz 1, 37077 Göttingen
Telefon (0551) 39-7632, Fax (0551) 39-4493
E-Mail: aquadt@uni-goettingen.de
Internet: physik2.uni-goettingen.de