Presseinformation: Schein oder Wirklichkeit? Ausstellung im Ostfriesischen Landesmuseum Emden
Nr. 100/2010 - 06.05.2010
Kunstschau zeigt Bilder niederländischer Meister aus der Sammlung der Universität Göttingen
(pug) Das Ostfriesische Landesmuseum Emden steht ab dem 9. Mai 2010 ganz im Zeichen des „Abenteuers Wirklichkeit“. Bis Mitte September werden Werke niederländischer Meister aus dem 17. Jahrhundert präsentiert. Teil der Sonderschau sind auch sechs Gemälde aus der Kunstsammlung der Universität Göttingen, die zu diesem Zweck nach Emden entliehen wurden: „Junge Frau als Pomona“ von Christiaen van Couwenbergh, „Waldstillleben mit Reptilien und Insekten“ von Otto Marseus van Schriek, Willem van Mieris „Blick in einen Laden“, „Ungleiche Liebe“ von Jan Miense Molenaer, die „Mondscheinlandschaft“ von Aert van der Neer und das „Geflügelstillleben“ eines unbekannten Künstlers.
Das 17. Jahrhundert gilt als das sogenannte „Goldene Zeitalter“, in dem die Niederlande eine bis dato ungekannte kulturelle und wirtschaftliche Blütezeit erlebten. In einer Auswahl von 80 Gemälden zeigt das Ostfriesische Landesmuseum in der Ausstellung „Schein oder Wirklichkeit“ Werke so bedeutender Maler wie Jan Steen, Frans van Mieris, Willem Kalf oder Samuel van Hoogstraten. Die holländischen Meister begeistern durch ihre Lebensnähe und detailgetreue Wiedergabe. Die Alltagsdarstellungen, Landschaften, Tierbilder, Interieurs und Stillleben faszinieren in der Wiedergabe der Atmosphäre, der Beleuchtung und Stofflichkeit. Im „Goldenen Zeitalter“ entstanden zudem neue Bildgattungen und Bildthemen; Einzelporträts und Gruppenbildnisse zeigen Familie und Freunde, Stillleben, Genrebilder und Gesellschaftsstücke gewähren Einblicke in das tägliche Leben des Bürgertums.
Ein Schwerpunkt der Kunstsammlung der Universität Göttingen liegt auf niederländischer Kunst. Die große Anzahl Porträt- und Landschaftsbilder niederländischer Maler stammt überwiegend aus dem Vermächtnis von Johann Wilhelm Zwschorn, einem Gerichtssekretär aus Celle, der seine Gemäldesammlung im 18. Jahrhundert der Universität Göttingen vermachte. Zusammen mit dem Nachlass des Frankfurter Patriziers Johann Friedrich Armand von Uffenbach bilden diese Gemälde das Fundament der Göttinger Kunstsammlung. Insgesamt umfasst die Sammlung 280 Gemälde, 2.500 Zeichnungen, 14.000 Blatt Druckgraphik und 30 Skulpturen. Die Rahmen zweier Gemälde, die leihweise nach Emden gehen, werden dort fachgerecht restauriert.
Kontaktadresse:
Anne-Katrin Sors, Kustodin
Georg-August-Universität Göttingen, Philosophische Fakultät
Kunstgeschichtliches Seminar und Kunstsammlung
Nikolausberger Weg 15, 37073 Göttingen
Telefon (0551) 39-5093, Fax (0551) 39-22069
E-Mail: anne-katrin.sors@phil.uni-goettingen.de
Internet: www.kunstgeschichte.uni-goettingen.de/cm