Presseinformation: Was als wissenschaftlich gelten darf – und was nicht
Nr. 34/2012 - 23.02.2012
Göttinger Tagung behandelt soziale und kulturelle Faktoren der Wissenschaftsgeschichte
(pug) Wann wird Wissen als wissenschaftlich akzeptiert? Welche Wissensfelder und welche Methoden finden unter Wissenschaftlern Anerkennung, welche werden als Unfug, Pseudowissenschaft oder Aberglaube abgelehnt? Zu diesen und weiteren Fragen tauschen sich 22 Wissenschaftler aus verschiedenen kulturwissenschaftlichen Disziplinen von der Philosophie bis zur Geschichtsforschung an der Universität Göttingen aus. Die Tagung vom 29. Februar bis zum 2. März 2012 trägt den Titel „Was als wissenschaftlich gelten darf – Praktiken der Grenzziehung in Gelehrtenmilieus der Vormoderne“. Sie wird gemeinsam veranstaltet von der Universität Göttingen und der Universität Erfurt mit Unterstützung der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. Veranstaltungsort ist das Tagungszentrum an der Sternwarte, Geismar Landstraße 11.
Die Vorträge beschäftigen sich mit den Epochen des Spätmittelalters (zwischen den Jahren 1250 bis 1500) und der Frühen Neuzeit (zwischen den Jahren 1500 bis 1800) und den in dieser Zeit gezogenen Grenzen zwischen dem, was als wissenschaftlich gelten darf und was nicht. Sie ermöglichen einen Vergleich zwischen den Epochen und zwischen einstigen und heutigen Verhältnissen. Der Vergleich soll die Besonderheiten der Zeit vor der Entwicklung der modernen Wissenschaften ab dem 19. Jahrhundert erhellen.
Darüber hinaus behandelt die Tagung im Wesentlichen Fragen zu sozialen und kulturellen Faktoren in der Wissenschaftsgeschichte: Welche Rolle spielen Institutionen wie Universitäten oder Akademien bei der Etablierung von Wissenschaft, wie verhält es sich mit der Forschung außerhalb solcher Institutionen? Welchen Einfluss nehmen die Politik oder die nichtwissenschaftliche Umwelt auf die Einbeziehung in oder die Ausgrenzung aus einem Wissenschaftskanon? Oder wie wirken sich Persönlichkeit und soziale Anerkennung eines Wissenschaftlers auf die Akzeptanz seiner Forschung aus? Eine Programmübersicht steht im Internet unter www.uni-goettingen.de/de/321912.html zum Download bereit.
Kontaktadresse:
Matthias Heiduk
Georg-August-Universität Göttingen
Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte
Platz der Göttinger Sieben 5, 37073 Göttingen
Telefon (0551) 39-4673, Fax (0551) 39-4632
E-Mail: mheiduk@uni-goettingen.de
Internet: www.uni-goettingen.de/de/69960.html