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Göttinger Studierende koordinieren in London simulierte Verhandlung des UN-Sicherheitsrats

12.03.2013

Krisenszenario in der Arktis – 1.500 Studierende aus 40 Ländern bei London International Model United Nations (LIMUN)

(pug) Fünf Göttinger Studierende haben bei einer simulierten Konferenz der Vereinten Nationen in London eine besondere Aufgabe übernommen: Sie entwickelten für ein Rollenspiel ein Krisenszenario in der Arktis, über das 45 Studierende aus Afrika, Asien und Europa als Vertreter des UN-Sicherheitsrats und der Länder Kanada und Russland verhandelten. Das Göttinger Team organisierte den dreitägigen Verhandlungsmarathon Mitte Februar 2013 und unterstützte die Beteiligten immer wieder mit zusätzlichen Informationen. Mit 1500 teilnehmenden Studierenden von 150 Universitäten in 40 Ländern ist London International Model United Nations (LIMUN) die größte Veranstaltung dieser Art in Europa.

Wem gehört die Arktis? Aus dieser ungelösten Streitfrage entwickelten die Göttinger Studierenden zwei Krisen zur Verhandlung im UN-Sicherheitsrat: Kanadas Küstenwache und Marine haben einen russischen Atom-Eisbrecher vor dem Städtchen Resolute festgesetzt, weil die Durchfahrt durch die Nordwestpassage vorher nicht angemeldet worden war. Außerdem rammt ein russisches U-Boot ein deutsches, dessen Besatzung am Nordpol ein geheimes Projekt testen will und eine russische Flagge entwendet.

„Unser Szenario enthält viele knifflige Rechtsfragen und Provokationen“, so Kay Bents. Die LIMUN-Organisatoren ernannten den Bachelor-Studenten der Politikwissenschaft und Soziologie im Oktober 2012 zum Vorsitzenden des „Krisenteams“. Für diese Herausforderung fand er in Göttingen erfahrene Mitstreiter: Mari Alavere von der estnischen Universität Tartu, die derzeit als Erasmus-Studentin in Göttingen ist, Annika Dörner und Robert Panten von der Philosophischen Fakultät sowie Jura-Student Jan Lukat mit Wissen zur rechtlichen Lage in der Arktis. Die Sozialwissenschaftliche Fakultät und die Universität Göttingen unterstützten das Projekt mit 2.000 Euro für Reisekosten und Unterbringung.

Für ihr realistisches Szenario erhielten die Studierenden viel Lob und der Lerneffekt war für alle vielfältig: Einarbeiten in ein neues Thema, Einbringen von Wissen aus dem Studium und wertvolle Erfahrungen mit unterschiedlichen Kommunikationskulturen. Begeistert waren sie auch davon, wie motiviert die LIMUN-Teilnehmenden in den insgesamt 28 Gruppen mitgearbeitet haben. Alle Teilnehmer kamen bei der Eröffnungsveranstaltung in der Westminster Hall zusammen, bei der unter anderem die Vizepräsidentin der Weltbank und der Botschafter von Honduras zu den Studierenden aus aller Welt sprachen.