In publica commoda

300 Jahre Personalunion: Herzog von York besucht Göttingen

24.09.2014

Prinz Andrew besichtigt Aulagebäude, Altes Rathaus und Paulinerkirche

(pug) Prinz Andrew, Herzog von York, hat am Dienstag, 3. Juni 2014, gemeinsam mit dem britischen Botschafter in Deutschland, Simon McDonald, Göttingen besucht. Das Programm umfasste einen Besuch der Aula und der Paulinerkirche der Universität. Im Alten Rathaus trug sich der Herzog ins Goldene Buch der Stadt ein.

Universitätspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Beisiegel empfing die Fahrzeugkolonne vor der Aula am Wilhelmsplatz. Nach einem Begrüßungsgespräch im Akademiesaal, an dem auch Universitätsvizepräsidentin Prof. Dr. Casper-Hehne und Vizepräsident Prof. Dr. Norbert Lossau teilnahmen, besichtigten die Gäste den historischen Karzer. In der Aula unterhielt sich Prinz Andrew mit britischen und deutschen Studierenden und Wissenschaftlern der Universität. Prof. Dr. Arnd Reitemeier, Direktor des Instituts für Historische Landesforschung der Universität Göttingen, erläuterte die Geschichte des Gebäudes und die so genannte „Königswand“. Anschließend enthüllten Prof. Beisiegel und der Herzog eine 99 mal 64 Zentimeter große Bronzetafel in Erinnerung an das 300. Jubiläum der Personalunion.

Den anschließenden Weg ins Alte Rathaus und zum Empfang durch Göttingens Oberbürgermeister Wolfgang Meyer legten die Gäste zu Fuß zurück. Der Herzog trug sich ins Goldene Buch der Stadt ein und nahm als Geschenk eine Statue des Gänseliesels entgegen. Ebenfalls zu Fuß ging es dann weiter durch den Papendiek zum Historischen Gebäude der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek (SUB). Nach der Begrüßung durch SUB-Direktor Dr. Wolfram Horstmann zeigte der Leiter der Abteilung Spezialsammlungen und Bestandserhaltung der SUB, Dr. Helmut Rohlfing, im historischen Heyne-Saal unter anderem Werke des britischen Wissenschaftlers Isaac Newton. In der Paulinerkirche präsentierte die SUB ihre Gutenberg-Bibel, einer von weltweit noch vier vollständig erhaltenen Pergamentdrucken.

Hintergrund des Besuchs war die Teilnahme des Herzogs an der Queen’s Birthday Party, die anlässlich des 300. Jubiläums der Personalunion dieses Jahr in Hannover stattfand. Die Universität Göttingen wurde während der Personalunion 1737 von Georg II. gegründet, König von Großbritannien und als Georg August zugleich Kurfürst von Hannover. Dem Geist der Aufklärung verbunden wurde in Göttingen das Primat der Theologie abgeschafft und die Gleichberechtigung der Fakultäten eingeführt. Heute versteht sich die Universität Göttingen als international bedeutende Forschungsuniversität mit Schwerpunkten in der forschungsbasierten Lehre und breiter Fächervielfalt.

Mit der Göttinger Universitätsbibliothek, gegründet 1734, wurde erstmals in der Bibliotheksgeschichte das Konzept einer modernen Forschungsbibliothek verwirklicht – es entstand die erste wissenschaftliche Universalbibliothek von europäischem Rang. Heute zählt die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek (SUB) mit einem Bestand von 7,8 Millionen Medieneinheiten zu den größten Bibliotheken Deutschlands.