In publica commoda

Nur Gewinner und keine Verlierer

29.09.2014

Veranstalter des 50. Deutschen Historikertags in Göttingen ziehen positive Bilanz


(pug) Der dreitägige, von Bundespräsident Gauck eröffnete 50. Deutsche Historikertag, ist am 26. September 2014 erfolgreich zu Ende gegangen. Es diskutierten mehr als 3.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in über 70 Sektionen aktuelle Fragen aus Geschichtswissenschaft und Zeitgeschehen. Der 51. Deutsche Historikertag findet 2016 an der Universität Hamburg statt.

In der vergangenen Woche fand der 50. Deutsche Historikertag unter dem Motto „Gewinner und Verlierer“ an der Universität Göttingen statt. Der Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands (VHD) sowie der Verband der Geschichtslehrer Deutschlands (VGD) zogen eine äußert positive Bilanz des Jubiläums-Kongresses. „Wir freuen uns sehr, dass der Historikertag von allen Seiten so viel Zuspruch erfahren hat“, resümierte Prof. Dr. Martin Schulze Wessel, Vorsitzender des VHD. „Es war uns eine besondere Ehre, dass Bundespräsident Joachim Gauck die deutsche Historikerschaft im Gedenkjahr 2014 begrüßte und in seiner Rede die Bedeutung der Geschichte und damit auch die der Geschichtswissenschaft für die Gestaltung von Gegenwart und Zukunft hervorgehoben hat.“

Die Universität bot mit ihrem Zentralen Hörsaalgebäude einen idealen Platz für den größten geisteswissenschaftlichen Kongress Europas. An drei aufeinanderfolgenden Tagen besuchten rund 3.500 WissenschaftlerInnen, LehrerInnen, SchülerInnen und eine große Zahl interessierter BürgerInnen mehr als 70 Sektionen. Neben Vorträgen zu allen Epochen von der Antike bis zur Zeitgeschichte und methodisch-theoretischen Reflexionen von der Wirtschaftsgeschichte bis hin zur Emotionengeschichte waren auch aktuelle Themen wie der Konflikt um die Ukraine, das Referendum zur schottischen Unabhängigkeit oder wissenschaftpolitische Themen im Programm vertreten. Mehr als 120 Verlage, Stiftungen, Archive und historische Institutionen präsentierten im Rahmen der Fachausstellung die neuesten fachwissenschaftlichen Publikationen oder standen für Fragen rund um ihre Einrichtung zu Verfügung. Im kulturellen Rahmenprogramm konnte unter anderem die Geschichte Göttingens in eigens zum Historikertag von Studierenden vorbereiteten Stadtführungen erkundet werden. „Wir sind den vielen MitarbeiterInnen der Universität Göttingen, besonders Benjamin Bühring, zu großem Dank verpflichtet. Die stets freundliche, hilfsbereite und gute Stimmung insbesondere der vielen studentischen Tagungshelfer hat sehr zum Erfolg des Historikertages beigetragen“, so Prof. Dr. Arnd Reitemeier, Sprecher des Organisationskomitees des 50. Deutschen Historikertages.

Der wissenschaftliche Nachwuchs konnte seine Projekte im Rahmen eines Doktorandenforums mit Postern sowie eines erstmals ausgetragenen und vom Publikum begeistert aufgenommenen HistorySlams vorstellen. Auf der Festveranstaltung des VHD wurden die besten Habilitationen, Dissertationen, Poster des Doktorandenforums sowie Schülerarbeiten der vergangenen beiden Jahre geehrt. Schüler der Sekundarstufe II hatten die Möglichkeit, auf sie zugeschnittene Sektionen und Einzelvorträge zu besuchen. Im neu geschaffenen „Forum für Geschichte in Wissenschaft und Unterricht“ wurde der Austausch zwischen Geschichtsdidaktikern und Geschichtswissenschaftlern gefördert.

Großbritannien, das eine besondere historische Verbindung zur Universität, der Stadt Göttingen sowie zum Bundesland Niedersachsen hat, war als Gastland des diesjährigen Historikertages stets präsent. Auf der Eröffnung des Historikertages begrüßte der Botschafter des Vereinigten Königreiches von Großbritannien und Nordirland, Sir Simon McDonald, die Gäste und betonte diese Verbindung noch einmal besonders. Auf der Festveranstaltung am Donnerstag zog die renommierte Regius-Professorin, Lyndal Roper, dem Motto des Historikertages entsprechend, Bilanz zu „Frauen in der Geschichtswissenschaft“ seit den 1980er Jahren. Die Royal Historical Society sowie das Deutsche Historische Institut London waren mit eigenen Sektionen im Programm vertreten. Tea and Scones hielt das Studentenwerk als Pausenmahlzeit bereit.

Den Abschlussvortrag des 50. Deutschen Historikertages hielt der über die Fachgrenzen hinaus international renommierte Soziologe und Sozialphilosoph Prof. Dr. Hans Joas. Er ging der Frage nach, ob die Menschenrechte westlich seien.

Der Deutsche Historikertag findet alle zwei Jahre statt. Der nächste Kongress wird 2016 an der Universität Hamburg ausgetragen.

Kontaktadressen:
Benjamin Bühring
Georg-August-Universität Göttingen
50. Deutscher Historikertag Göttingen 2014 – Geschäftsführer
Telefon (0551) 39-21283
E-Mail: historikertag@uni-goettingen.de

Dr. Nora Hilgert
Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands e.V.
c/o Goethe-Universität Frankfurt am Main
Telefon (069) 798-32571
E-Mail: geschaeftsstelle@historikerverband.de