Wissenschaft für nachhaltige Entwicklung
21.11.2014
VolkswagenStiftung fördert Kooperationsprojekte in den Agrar- und Wirtschaftswissenschaften
(pug) Insgesamt acht Kooperationsprojekte an niedersächsischen Hochschulen erhalten eine Förderung über das Programm „Wissenschaft für nachhaltige Entwicklung“ innerhalb des Niedersächsischen Vorab. Das haben das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur und die VolkswagenStiftung bekannt gegeben. Die Universität Göttingen war mit einem Projekt aus den Agrarwissenschaften erfolgreich, an einem wirtschaftswissenschaftlichen Projekt unter der Leitung der Universität Hannover ist sie beteiligt.
Sustainability Transitions in der Lebensmittelproduktion: Alternative Proteinquellen in soziotechnischer Perspektive
Projektpartner: Universität Göttingen, Universität Vechta, Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung Hannover und Deutsches Institut für Lebensmitteltechnik Quakenbrück
Die Verfütterung pflanzlicher Biomasse an Nutztiere geht mit erheblichen stofflichen Verlusten, vor allem von Proteinressourcen einher. Insbesondere der Konsum von Lebensmitteln tierischen Ursprungs hat große ökologische Auswirkungen, bspw. durch Flächenbedarf oder Ammoniakemissionen. Der Mangel an Proteinen für Nahrungs- und Futtermittel wird in Europa vorwiegend durch den Import von Soja geschlossen. Durch die starke Abhängigkeit von Sojaimporten können globale politische und wirtschaftliche Verschiebungen zu massiven Auswirkungen in den Produktionssystemen führen und die Nachhaltigkeit gegenwärtiger Wertschöpfungsketten gefährden.
Vor diesem Hintergrund ist es das Ziel des Forschungsvorhabens, abzuschätzen, welche Potenziale für eine nachhaltigere Landwirtschaft und Ernährung durch die Nutzung alternativer Proteinquellen erschlossen werden können. Dazu verfolgen die Wissenschaftler zwei Wege: die Untersuchung alternativer Proteinquellen auf Algenbasis, die als Fleischanaloga direkt in der Humanernährung eingesetzt werden, sowie die Nutzung alternativer Proteinquellen auf Algen- oder Insektenbasis für die Tierernährung.
Fördersumme: insgesamt rund 1,9 Millionen Euro über dreieinhalb Jahre
Kontaktadresse:
Prof. Dr. Ludwig Theuvsen
Fakultät für Agrarwissenschaften – Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung
Tel.: +49 (0)551/39-4851
E-Mail: theuvsen@uni-goettingen.de
Internet: www.uni-goettingen.de/de/19820.html
NEDS – Nachhaltige Energieversorgung Niedersachsen
Projektpartner: Universität Hannover, Oldenburger Forschungs- und Entwicklungsinstitut für Informatik-, Werkzeuge und -Systeme, Universität Göttingen, Technische Universität Braunschweig
Das Forschungsvorhaben hat zum Ziel, unter Nachhaltigkeitskriterien technologische Umsetzungsoptionen von unserer heutigen zu einer zukunftsfähigen Energieversorgung Niedersachsens zu entwickeln. Das Vorhaben fokussiert auf die Versorgung mit elektrischer Energie und berücksichtigt die Teilbereiche Technik, Ökonomie, Ökologie und Soziales. In die Analyse, Bewertung und Kommunikation werden Interessenvertreter aus Politik, Wirtschaft, Verbänden sowie Bürger einbezogen.
Ziel ist es, auf partizipativem Wege Nachhaltigkeitskriterien sowie Umsetzungspfade zu identifizieren. Die Umsetzungspfade werden anschließend einzeln sowie hinsichtlich der Wechselwirkungen an ihren Schnittstellen intensiv untersucht. Das Hauptresultat des Projektes besteht darin, mindestens einen Umsetzungspfad für die elektrische Energieversorgung im Jahr 2050 zu identifizieren, der den zuvor erarbeiteten Nachhaltigkeitskriterien am besten entspricht.
Fördersumme: insgesamt rund 2,5 Millionen Euro über vier Jahre
Kontaktadresse:
Prof. Dr. Jutta Geldermann
Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät – Professur für Produktion und Logistik
Tel. +49 (0)551/39-7257
E-Mail: geldermann@wiwi.uni-goettingen.de
Internet: www.uni-goettingen.de/de/48630.html
Weitere Informationen sind im Internet unter www.volkswagenstiftung.de/nc/servob/presse/pressedet/ttback/22/article/zwoelf-millionen-euro-fuer-acht-nachhaltige-forschungsprojekte-an-niedersaechsischen-hochschulen-bew.html zu finden.