Presseinformation: Zwei Göttinger Agrarwissenschaftlerinnen ausgezeichnet
Nr. 282/2001 - 09.11.2001
Schweisfurth-Forschungspreis würdigt Arbeiten zur artgemäßen Nutztierhaltung
(pug) Die Göttinger Agrarwissenschaftlerinnen Dr. Karin Jürgens (33) und Alexandra Bühnemann (33) sind mit dem diesjährigen Schweisfurth-Forschungspreis für artgemäße Nutztierhaltung ausgezeichnet worden. Dieser Preis prämiert mit jährlich insgesamt 20.000 DM herausragende wissenschaftliche Ar-beiten, die sich mit Alternativen zur industriellen Massentierhaltung beschäftigen.
Dr. Jürgens erhielt 7.000 DM für ihre an der Universität Göttingen eingereichte Dissertation über „Tierseuchen in der Landwirtschaft“. Mit Hilfe von Expertengesprächen und Interviews mit Familien in Nordwestdeutschland, deren Höfe in den neunziger Jahren von der Schweinepest betroffen waren, rekonstruiert die Studie, wie die Menschen in der Landwirtschaft die Tötung ihres gesamten Tierbestandes psychisch verarbeiten. Die Dissertation mündet in Empfehlungen an die landwirtschaftliche Beratungspraxis für den zukünftigen Umgang mit solchen Krisensituationen. Die Arbeit behandele ein Thema, das spätestens seit dem Auftreten von BSE und MKS von großer Aktualität sei, sagte die Jury der Schweisfurth-Stiftung zur Vergabe des Preises. An Alexandra Bühnemann gingen 5.000 DM für ihre ebenfalls an der Universität Göttingen vorglegte Diplomarbeit, die sich mit Blick auf die Verbesserung von Produktionsergebnissen mit speziellen Fragen der Gruppenhaltung von ferkelführenden Sauen befaßt.
Der Schweisfurth-Forschungspreis für artgemäße Nutztierhaltung wird alljährlich in Zusammenarbeit mit der Internationalen Gesellschaft für Nutztierhaltung (IGN) vergeben. Ausgezeichnet werden damit wissenschaftliche Arbeiten, die den natur- und artgemäßen Umgang mit landwirtschaftlichen Nutztieren fördern und so dazu beitragen, Ökonomie und Ethik im Bereich der Nutztierhaltung wieder in besseren Einklang zu bringen. Die Schweisfurth-Stiftung wurde 1985 von dem Unternehmer Karl Ludwig Schweisfurth gegründet und vergibt ihren Forschungspreis seit elf Jahren. Ein langjähriger Förderschwerpunkt der Stiftung ist die Entwicklung und Verbreitung einer neuen, ökologischen Agrar-Kultur.