Presseinformation: Diez Brandi: Ein Göttinger Architekt zwischen Tradition und Moderne
Nr. 122/2002 - 15.04.2002
Ausstellung der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek beginnt am 19. April
(pug) Mit dem umfangreichen Schaffen des bedeutenden Göttinger Architekten Diez Brandi beschäftigt sich eine neue Ausstellung der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen: Die Präsentation, die vom 19. April bis 29. Juni 2002 im Foyer des Bibliotheks-Neubaus zu sehen ist, zeigt Originalpläne, Fotografien und Zeitdokumente sowie die Rekonstruktion eines Studentenwohnheimzimmers. Zu den Projekten, die Brandi zwischen den dreißiger und den sechziger Jahren in Göttingen verwirklichte, zählen die Akademische Burse, Christuskirche, Kreuzkirche und Stephanuskirche, die Bauten der Herman-Nohl-Schule und der Bert-Brecht-Schule, aber auch zahlreiche Einzelwohnhäuser, die bis heute das Ostviertel prägen. Konzipiert wurde die Ausstellung „Diez Brandi (1901 bis 1985). Ein Göttinger Architekt zwischen Tradition und Moderne“ unter der Leitung von PD Dr. Christian Freigang von Studierenden des Kunstgeschichtlichen Seminars der Universität Göttingen. Offiziell eröffnet wird sie am Freitag, 19. April 2002. Den Eröffnungsvortrag wird Dr. Freigang halten. Die Veranstaltung findet im Großen Seminarraum der Bibliothek, Platz der Göttinger Sieben 1 (1. Obergeschoß), statt und beginnt um 17 Uhr.
Wie die Organisatoren der Ausstellung erläutern, war Diez Brandi - ein Meisterschüler von Paul Schmitt-hen-ner („Stuttgarter Schule“) - ein charakteristischer Vertreter der „Konservativen Moderne“. Sie setzte eine um 1900 entstandene Tradition des „humanen“ Bauens fort, bei der weniger äußerliche Effekte, als vielmehr eine Synthese von Landschaft, Baukörper und Mensch zum Tragen kam. Mit der Präsentation von Brandis Werk gewährt die Ausstellung Einblick in einen wichtigen Abschnitt der Architektur des 20. Jahrhunderts und ermöglicht darüber hinaus eine Auseinandersetzung mit Brandis Rolle in der Zeit des Nationalsozialismus. Parallel dazu sind zwei Vorträge geplant: Am Dienstag, 4. Juni 2002, spricht Dr. Christiane Wolf von der Bauhaus-Universität Weimar über „Formen und Räume. Siedlungskonzepte und Bodenreform in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts“. Um „Die Rückkehr der Geschichte. Das Neue Bauen und die Debatte um Sinnstiftung und Stil der Moderne in den dreißiger Jahren“ geht es in der zweiten Veranstaltung am Dienstag, 25. Juni 2002. Referent ist Prof. Dr. Bernd Nicolai von der Universität Trier. Beide Vorträge finden im Hörsaal des Archäologischen Seminars, Nikolausberger Weg 15, statt und beginnen um 15 Uhr.
Öffnungszeiten der Ausstellung: Montag bis Freitag von 9 bis 22 Uhr und Sonnabend von 10 bis 17 Uhr.
Kontaktadresse:
Dr. Jan-Jasper Fast
Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek
Tel. (0551) 39-2456, -5212, Fax (0551) 39-5222
e-mail: fast@mail.sub.uni-goettingen.de