Presseinformation: Göttinger Staats- und Universitätsbibliothek ist „Bibliothek des Jahres 2002“
Nr. 210/2002 - 15.07.2002
Deutscher Bibliotheksverband und ZEIT-Stiftung würdigen zukunftsweisende Bibliotheksarbeit
(pug) Die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB) ist vom Deutschen Bibliotheksverband (DBV) und der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius zur „Bibliothek des Jahres 2002“ gewählt worden. Die Auszeichnung, die für zukunftsweisende Bibliotheksarbeit, fachliche Kompetenz, Benutzerfreundlichkeit und Service vergeben wird, ist mit einem Preisgeld von 25.000 Euro verbunden und wird am 24. Oktober 2002 beim „Tag der Bibliotheken“ verliehen. Die Jury begründet ihre Entscheidung mit dem Einsatz der Göttinger Bibliothek, „das historische Erbe und die moderne Technik so innovativ zu verknüpfen, dass neue multimediale Dienstleistungen für die Nutzer geschaffen werden konnten“. Sie würdigt zugleich die „impuls- und beispielgebende kooperative Zusammenarbeit zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit der Bibliotheken in Deutschland und die erfolgreiche Mitwirkung an internationalen Projekten“. SUB-Direktor Prof. Dr. Elmar Mittler: „Die Auszeichnung ist für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Ehre und Ansporn zugleich. Wir haben uns von der schwierigen Finanzsituation nicht entmutigen lassen und werden auch in Zukunft mit Engagement und Einfallsreichtum den Service unserer hochleistungsfähigen Wissenschaftsbibliothek weiter ausbauen.“
Die 1734 gegründete SUB gehört heute zu den fünf größten Bibliotheken in der Bundesrepublik. Die Bestände der Zentralbibliothek im Neubau am Platz der Göttinger Sieben umfassen rund 4,5 Millionen Bände und etwa 16.000 laufende Zeitschriften. Im Bibliothekssystem der Universität Göttingen stehen über sieben Millionen Bände zur Verfügung. Als Teilnationalbibliothek für das 18. Jahrundert unterhält die SUB zudem die Forschungsbibliothek im historischen Gebäude der Paulinerkirche, in der auch die Sondersammlungen, unter anderem mit Karten, Asien- und Afrikabeständen sowie mittelalterlichen und neuzeitliche Handschriften, zu finden sind. Die Göttinger Gutenberg-Bibel – wertvollstes Stück aus dem Bestand von rund 3.100 Inkunabeln aus der Frühzeit des Buchdrucks – ist im Februar 2002 in das UNESCO-Programm „Gedächtnis der Menschheit“ aufgenommen worden. Die beiden Bände mit insgesamt 1.282 Seiten wurden vollständig digitalisiert und erstmals weltweit im Internet zugänglich gemacht.
Das Göttinger DigitalisierungsZentrum, das mit finanzieller Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft an der SUB aufgebaut wurde, arbeitet unter anderem an der Erfassung von Reisebeschreibungen sowie nordamerikanischer Literatur, die teilweise nur in Göttingen vorhanden ist. Mit sieben weiteren deutschen Bibliotheken hat die SUB den Verein DigiZeitschriften gegründet, der rund 60 wissenschaftliche Fachzeitschriften digitalisieren und diese Datenbestände über das Internet anderen Bibliotheken, Forschungseinrichtungen und Institutionen international anbieten wird. Die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen nimmt „bei der Entwicklung einer Digitalen Bibliothek einen führenden Platz in Deutschland“ ein, so der Deutsche Bibliotheksverband. „Die entwickelten Internet-Portale Geo-Guide, History Guide, Anglistik Guide, MathGuide und ForestryGuide sind Vorbild für vergleichbare Aktivitäten anderer Sondersammelgebietsbibliotheken geworden, die zu internationalen Kooperationen geführt haben.“ Mit „großem Engagement“ fördere die SUB darüber hinaus die Kooperation von Bibliotheken, Medien- und Rechenzentren zur Deutschen Initiative für Netzwerkinformation e.V. (DINI).
Kontaktadresse:
Dr. Jan-Jasper Fast
Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen
Platz der Göttinger Sieben 1, 37073 Göttingen
Tel. (0551) 39-2456, Fax (0551) 39-5222
e-mail: fast@mail.sub.uni-goettingen.de
Internet: www.sub.uni-goettingen.de