Presseinformation: 2 Millionen für Reformprozeß
Nr. 35/2000 - 21.03.2000
VolkswagenStiftung fördert interne "Entwicklungshelfer" der Universität
(pug) Pünktlich mit dem kalendarischen Frühlingsbeginn erzielte der auf allen Ebenen betriebene Reform- und Innovationsprozeß der Universität Göttingen erneute, diesmal besonders erfreuliche und ertragreiche Bestätigung. Die VolkswagenStiftung nahm die südniedersächsische Traditionshochschule in die Förderung durch ihr Programm "Leistungsfähigkeit durch Eigenverantwortung" auf. In den nächsten drei Jahren erhält die Georgia Augusta insgesamt zwei Millionen Mark für die Durchführung des beantragten Reformprojekts "Rückgekoppelte Autonomie als Prinzip einer Universitätserneuerung". Universitätspräsident Prof. Dr. Horst Kern schätzt diesen Erfolg in den Vergabegremien besonders hoch ein, da er in einem Feld starker Mitbewerber nach besonders intensivem, zweistufigem Prüfungsverfahren erzielt werden konnte. So ist die Göttinger Universität neben der Heidelberger die einzige "klassische" Volluniversität unter insgesamt zehn deutschen Hochschulen, deren Reformprojekte gefördert werden.
Dem Prinzip der "rückgekoppelten Autonomie" hat sich Prof. Kern bereits in seiner Antrittsrede als Präsident im Herbst 1998 intensiv gewidmet. Es sieht vor, im Gegensatz zu bürokratischen, von "oben" verordneten Veränderungen die Fakultäten als handelnde Organisationseinheiten einer Universität über sogenannte Zielvereinbarungen zu selbst gestaltbaren Reformprozessen zu befähigen. Bislang waren die Fakultäten gerade in Göttingen zwar in ihren Instituten und Seminaren stark in Forschung und Lehre, als übergeordnete Planungsinstanzen eher gehandicapt aufgrund ihres schmalen Planungshorizontes - Ressourcen waren festgelegt bzw. bislang nicht langfristig steuerbar. Nun werden zunächst vier, noch nicht endgültig festgelegte Pilotbereichen hauptamtliche sogenannte "Fakultätsentwickler/innen" erhalten, die den inhaltlichen und materiellen Veränderungsprozeß initiieren, moderieren und mit organisatorischen Serviceleistungen begleiten sollen. Von dieser neuartigen infrastrukturellen Hilfe erhofft sich die Universitätsleitung auch Anstöße für die übrigen Fakultäten.
Der Zeitrahmen ist eng gesetzt: Bereits vor einigen Wochen ist an die Fakultäten der Auftrag zur Vorbereitung von Leistungsangeboten zur Struktur- und Entwicklungsplanung ergangen, im Laufe des Frühsommers sollen die Fakultätsentwicklungsbüros, unterstützt duch interne und externe Beratungsgremien, ihre Arbeit aufnehmen, die interne Akzeptanz und internationale Kompatibilität sichern, gegen Jahresende dann konkrete Reform-Zielvereinbarungen für die Jahre 2001 bis 2003 abgeschlossen werden.