Abschlusstagung "Grenzen der Expertise? - Praktiken und Räume des Wissens"


26.-28.10.2017
Alte Mensa, Wilhelmsplatz 3, Göttingen


Die Abschlusstagung "Grenzen der Expertise? Praktiken und Räume des Wissens" bietet in mehrfacher Hinsicht Anlass, die Möglichkeiten und die Grenzen unseres Ansatzes zur Erforschung vormoderner Expertenkulturen zu diskutieren. Mit Blick auf die räumliche Dimension von Expertenkulturen suchen wir den Dialog mit den Forschungen zu Experten außerhalb Europas sowie deren funktionalen Äquivalenten. In zeitlicher Hinsicht wollen wir den Blick bis in die Gegenwart und auf soziologische Analysen moderner Expertenkulturen weiten. Auf begrifflich-konzeptioneller Ebene sollen die heuristischen Potentiale des konstruktivistischen Expertenbegriffs, der den Experten als ein Produkt sozialer Zuschreibungen begreift, hinterfragt werden. Damit ist keine Rückkehr zu essentialisierenden Konzepten 'echter', 'intrinsischer' Expertise intendiert, sondern eine Überprüfung der empirischen Anwendbarkeit und der interdisziplinären wie interepochalen Dialogfähigkeit der Göttinger Expertenforschung.

Das Programm finden Sie unterstehend.


Programm


DONNERSTAG, 26. OKTOBER 2017

14.30-15.00Begrüßung & Einführung/ Opening remarks
Frank Rexroth (Göttingen)

Panel I: Räume des Wissens/ Spaces of Knowledge
Moderation: Leonie Exarchos (Göttingen)

15.00-15.45Marcel Bubert (Münster)
"The Attribution of What? Über mentale und kulturelle Grenzen in der historischen Expertenforschung"
15.45-16.15Kaffeepause
16.15-17.00Ekaterini Mitsiou (Wien)
"The networks of Byzantine scholars in Late Byzantium and the role of the Dominicans (13th-15th c.)"
17.00-17.45Masaki Taguchi (Sapporo)
"Rechtsexperten im vormodernen Japan? Betrachtungen im Vergleich mit Europa"
18.15-19.45Podiumsdiskussion/ Round-table discussion
"Expert review: Bilanz - Kritik - Ausblick"
Mit Pia Döring (Münster), Sebastian Dümling (Göttingen), Teresa Schröder-Stapper (Duisburg-Essen), Inga Schürmann (Göttingen)
Moderation: Marian Füssel (Göttingen)



FREITAG, 27. OKTOBER 2017

Panel II: Materialität und Expertise/ Material Expertise
Moderation: Hedwig Röckelein (Göttingen)

10.00-10.45Annemarie Kinzelbach (München)
"Grenzen der Expertise oder gemeinschaftliches Wissen? Körperwissen und politisches, rechtliches und soziales Handeln in der Frühen Neuzeit"
10.45-11.15Kaffeepause
11.15-12.00Gabriella Szalay (Göttingen)
"Materia technologica and the Practice of Material Expertise in the Long Eighteenth Century"
Der Vortrag von Ursula Klein entfällt leider!
12.00-12.45Stefan Droste (Göttingen)
"Offensive Engines. Project-Makers and the Failure of Expertise"
12.45-14.15Mittagspause


Panel III: Praktisches Wissen/ Practical Knowledge
Moderation: Philip Knäble (Göttingen)

14.15-15.00Jens Maeße (Gießen)
"Die diskursive Logik ökonomischen Expertentums"
15.00-15.45Susanne Friedrich (München)
"Die Experten der niederländischen Ostindienkompanie in Kommissionen der Staten-Generaal im frühen 17. Jahrhundert"
15.45-16.15Kaffeepause
16.15-17.00Georg Fischer (Aarhus)
"Translating Rocks. Brazilian Minerals in Globalizing Expert Cultures, 1876-1914"
17.00-17.45Carsten Reinhardt (Bielefeld)
"Chemopolitics. Regulation and Materiality in the Twentieth Century"

18.15-19.45Keynote
Eric H. Ash (Detroit)
"What is an early modern expert? And why does it matter?"


SAMSTAG, 28. OKTOBER 2017

Panel IV: Grenzen der Expertise/ Limits of Expertise
Moderation: Gion Wallmeyer (Göttingen)

9.30-10.15Brigitte Huber (Wien)
"Funktionen und Grenzen medialer Expertise"
10.15-11.00Peter Stegmaier (Twente)
"Limitations of knowledge - knowing the limitations:Boundary objects and boundary/convergence work at courts, EU Commission Services, and building an EU market for climate services"
11.00-11.30Kaffeepause
11.30-12.15Klaus Oschema (Bochum)
"Irren ohne zu scheitern. Warum (spät-)mittelalterliche Astrologen nicht immer Recht haben mussten"