EnriCo: Der Einfluss funktionaler Eigenschaften beigemischter Koniferen auf die Funktionsweise von Rotbuchenökosystemen
Weltweit
steigen die gesellschaftlichen Ansprüche an Wälder, eine Vielzahl ökosystemarer
Güter und Dienstleistungen zu erbringen. Eine Möglichkeit dieser
Herausforderung zu begegnen besteht darin, bei der Bewirtschaftung Aspekte der forstlichen
Produktion mit Aspekten des Naturschutzes zu verbinden. In diesem Zusammenhang
sind Mischbestände aus örtlich natürlich vorkommenden Baumarten und solchen,
die zwar hochproduktiv sind, aber außerhalb ihres natürlichen
Verbreitungsgebietes angebaut werden, von besonderem Interesse. Der Einfluss
derartiger Mischungen auf Ökosystemfunktionen ist bislang allerdings kaum
untersucht worden. Allgemein wird angenommen, dass die Anwesenheit, Abundanz,
Verbreitung und Variabilität funktionaler Merkmale von Arten für die
Ökosystemfunktionen wichtiger sind, als die Artendiversität an sich. Um diese
Annahme zu prüfen werden die funktionalen Merkmale und assoziierten Mechanismen
untersucht, die die Ökosystemfunktionen von Rein- und Mischbeständen aus
Rotbuche (Fagus sylvatica, eine Art
die, unter natürlichen Bedingungen, die Wälder Mitteleuropas dominieren würde) und
Fichte (Picea abies, einer
einheimischen Konifere, die häufig außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebiets
angebaut wird) oder Douglasie (Pseudotsuga
menziesii, eine nicht-einheimische, aus dem pazifischen Nordwesten Nordamerikas
stammende Nadelbaumart) bestimmen. Es wird erwartet, dass die Mischbestände aus
Buchen und Koniferen eine höhere funktionale Diversität aufweisen als
Buchenreinbestände und die damit verbunden Effekte auf die Ökosystemfunktionen
bei Beteiligung der Douglasie besonders ausgeprägt sind.
In elf eng miteinander
verbundenen Teilprojekten werden in insgesamt 40 Waldbeständen sowohl die
wichtigsten funktionalen Merkmale der Baumarten und jene assoziierter Organismengruppen
untersucht, als auch die Mechanismen, die diese mit den Ökosystemfunktionen
verbinden. Das Qualifizierungskonzept beruht auf einem anspruchsvollen, klar
strukturierten und interdisziplinären Studienprogramm mit intensiver Betreuung
durch die Antragsteller. Es ermöglicht zügig erarbeitete, erstklassige
Doktorarbeiten. Spezielle Qualifizierungsmöglichkeiten und Hilfestellungen bei
der Karriereplanung werden auch einem Postdoktoranden
geboten. Die systematische und forschungsorientierte Ausbildung der Doktorand*innen
vermittelt Schlüsselqualifikationen, die unterschiedliche Karrierewege inner-
und außerhalb der Wissenschaft eröffnen und wird hochgradig qualifizierte
Experten für die Bewirtschaftung natürlicher Waldressourcen hervorbringen,
deren Fähigkeiten weit über die Grenzen einzelner Fachdisziplinen hinausgehen.