Veranstaltungen im Wintersemester 2017/18



Umweltgeschichte der Stadt in der Frühen Neuzeit


Dr. Ansgar Schanbacher
Proseminar (4504509)
Montags 12-15 Uhr
Raum KWZ 0.606


Die Umweltgeschichte ist ein Bereich der Geschichtswissenschaft, der lange vernachlässigt wurde. In den letzten Jahren gewinnt sie jedoch weltweit zunehmend Anerkennung und etabliert sich als zentrale Untersuchungskategorie der historischen Forschung. Ein Schwerpunkt umweltgeschichtlichen Arbeitens bildete ursprünglich die Zeit seit dem Beginn der Industrialisierung, als der Mensch weltweit begann seine Umwelt in großem Maßstab und dauerhaft zu verändern. Allerdings sind umweltgeschichtliche Themen auch in der Frühen Neuzeit von großer Bedeutung und bilden ein neues und spannendes Thema der Forschung.
Das Seminar erschließt nun umweltgeschichtliche Themen der Stadt der Frühen Neuzeit (z.B. Erdbeben, Überschwemmungen, Hungerkrisen, Seuchen) anhand von europäischen Fallbeispielen, macht mit einschlägigen Quellen bekannt und vermittelt grundlegende Techniken und Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens. Dabei lernen die Studierenden auch die relevanten Hilfsmittel zur Erforschung der Frühen Neuzeit kennen und üben ihre Nutzung.



Die griechischen Poleis. Im Einklang mit der Natur oder Ausbeuter des Mittelmeerraums?


Sven-Philipp Brandt
Proseminar (4504525)
Montags 13-16 Uhr
Raum PhilFak 2.123


Besonders in Deutschland begegnet einem immer wieder die Behauptung, der Raubbau an der Natur habe bereits in der Antike begonnen. Das überwiegend karge und trockene Erscheinungsbild der heutigen mediterranen Landschaften habe daher seine Ursache im antiken Bedarf an Ressourcen, der mit dem enormen Holzbedarf für den Flottenbau und dem exzessiven Abbau von Silber insbesondere für Attika auch vielfach in den Quellen belegt ist. Und auch Platon berichtet in seiner berühmten Stelle im Kritias (111a-e) vom ehemals fruchtbaren Attika, von dessen fetten Böden nach der jahrelanger Abholzung nur noch das "Knochengerüst eines Leibes übrig sei, der von einer Krankheit verzehrt wurde". Oder? Das Seminar wird sich mit der Frage beschäftigen, ob der viel beschriebene Raubbau an der Natur tatsächlich so eindeutig in den antiken Quellen zu finden ist oder ob nicht doch ein nachhaltiger Umgang mit den Ressourcen erkennbar ist. Darüber hinaus soll anhand dieser Fragestellung die kritische Herangehensweise an antike Quellen und ihre Übersetzungen sowie die Einbeziehung von Ergebnissen anderer Fachrichtungen wie die Archäobotanik geübt werden.
In diesem Proseminar wird ein Überblick über die Hilfswissenschaften und Methoden des Fachs Alte Geschichte gegeben. Die erworbenen Kenntnisse werden entweder in der Klausur (B. Antik 41) oder durch Einsende-Hausaufgaben (B. Antik 9 u. B. Gesch. 111 u. 112), die relevant für das Bestehen des Moduls sind, abgeprüft. Zur Vertiefung der Kenntnisse und für weiterführende Fragen werden Tutorien angeboten, deren Besuch den Teilnehmern dringend angeraten wird. Weitere Informationen zu den Tutorien werden zu Beginn der Vorlesungszeit in den Proseminaren und im StudIP bekannt gegeben.