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Mentoring zum Berufseinstieg (Brückenschlag+)


Im Handlungsfeld „Übergang von der Hochschule in den Beruf“ des Projektes Brückenschlag+ betreute der Career Service der Universität Göttingen von März 2018 bis März 2021 das Mentoringprogramm zum Berufseinstieg für strukturell benachteiligte Studierende. Im Fokus standen Studierende mit Kind(ern), Pflegeaufgaben, gesundheitlicher Beeinträchtigung und Migrations- oder Fluchtgeschichte sowie Studierende, die als erste in der Familie ein Hochschulstudium aufgenommen oder ihre Hochschulzugangsberechtigung über eine berufliche Qualifikation erlangt haben. Das Angebot richtete sich neben allgemeineren Fragen zum Berufseinstieg an spezifische Anliegen der Zielgruppen aus. Diese waren unter anderem:

  • Wie erkläre ich, dass mein Studium länger gedauert hat?
  • Wann ist der richtige Moment, meine Situation im Bewerbungsprozess anzusprechen?
  • Wie kann ich Vorurteilen selbstbewusst begegnen?


Elemente des Programms:

Die Studierenden wurden ca. 9 Monate lang von einer*m Mentor*in aus der Region Göttingen individuell begleitet und in ihren persönlichen Fragen zu Anforderungen, Qualifizierung oder Einstiegsstrategien unterstützt.

  • Teilnahme an einem Vortrag und zwei festen Vertiefungsworkshops zu relevanten Themen wie Potentialanalyse und Karriereplanung, Stellensuche, Erstellung der Bewerbungsunterlagen, Vorbereitung der Selbstpräsentation, Umgang mit schwierigen Fragen im Bewerbungsgespräch sowie Fair Pay
  • Selbst- und Gruppenlernmaterialien: Career Paper für Studierende mit gesundheitlicher Beeinträchtigung, Mosaiklebensläufen und studierenden Eltern sowie digitales Kompetenz- und Bewerbungsportfolio
  • Beratung zu den Lebensmotiven unter Anwendung des LUXXprofile - Fragebogens
  • Teilnahme an mind. einem bedarfsspezifischen Angebot aus dem Veranstaltungsprogramm des Career Service, Betriebsexkursionen oder Alumni-Gesprächen an der Universität Göttingen

Neben den berufsbezogenen und karrierefördernden Kontakten zu den Mentor*innen fand ein regelmäßiger Austausch in Peergruppen statt.

  • flankierende Gruppenworkshops (Auftakt-, Zwischenbilanz- und Abschlussworkshop) zur Zielsetzung, Planung nächster Schritte und Gestaltung der Mentoringbeziehung
  • regelmäßige informelle Treffen mit der Programmkoordination
  • bei Bedarf individuelle Beratungsgespräche




Unser Mentoringprogramm folgte der Diversitätspolitik der Universität Göttingen, die Projekte und Unterstützungsangebote für einzelne Zielgruppen als Teil einer langfristigen, grundlegenden diversitätsorientierten Weiterentwicklung der universitären Strukturen begreift. Soziale Rahmenbedingungen und Lebensumstände können aufgrund von Zuschreibungen oder (vermeintlichen) Zugehörigkeiten zu unmittelbaren Benachteiligungen beim Berufseinstieg führen. Daher wurden in insgesamt drei Programmdurchgängen gezielt Studierende unterstützt, die in der Übergangsphase von der Hochschule in den Beruf aufgrund ihrer Bildungsbiographie, sozialen Rahmenbedingungen oder persönlichen Lebensumstände spezifischen Herausforderungen begegnen.