Umbenennung des Instituts für Nichtlineare Dynamik in Institut für Dynamik komplexer Systeme
Das Institut für Nichtlineare Dynamik wurde im Januar 2019 umbenannt in Institut für Dynamik komplexer Systeme. Damit spiegelt der Name des Instituts jetzt einen der Schwerpunkte in Forschung und Lehre der Fakultät für Physik wieder.
Die Physik komplexer Systeme ist ein interdisziplinär ausgerichtetes Teilgebiet der Physik, welches Dynamik und Strukturbildung in verschiedensten Systemen untersucht. Typischerweise sind diese Systeme hochgradig nichtlinear, stochastisch oder aktiv (oder Kombinationen davon). Sie haben sehr viele Freiheitsgrade, die komplexe Muster von Wechselwirkungen zeigen, und werden dementsprechend oft mit statistischen Ansätzen beschrieben.
Die Physik der komplexen Systeme ist eng mit der Biophysik verknüpft, da viele biologische Systeme in diese Kategorie fallen, aber es gibt auch viele Beispiele für komplexe Systeme in anderen Bereichen. Zwei Forschungsschwerpunkte im Bereich Physik komplexer Systeme in Göttingen sind biologische Systeme (z.B. genetische und neuronale Informationsverarbeitung, Herzdynamik oder Fortbewegung einzelliger Organismen) und die Physik der Fluide (inkl. Turbulenz, komplexe Fluide, Mikroschwimmer, Fluide aktiver Teilchen).
Die Physik der komplexen Systeme hat einen starken theoretischen Anteil, allerdings wird Theorie oft in engem Kontakt zu Experimenten durchgeführt und beinhaltet häufig die Analysis komplexer Datensätze. Dementsprechend werden häufig auch computergestützte Analysemethoden und Simulationen eingesetzt. Die Lehre im Bereich Physik komplexer Systeme deckt sowohl allgemeine Methoden wie nichtlineare und stochastische Dynamik als auch spezielle Klassen von Systemen ab.
Mehrere Institute der Fakultät für Physik sind an der Forschung und Lehre im Bereich komplexe Systeme beteiligt, speziell das Institut für Dynamik komplexer Systeme, das Institut für Theoretische Physik und das 3. Physikalische Institut (Biophysik). Das Forschungsspektrum dieser Institute wird ergänzt durch Forschungsgruppen am MPI-DS und am DLR. Viele Projekte werden in Zusammenarbeit mit Instituten der Fakultät für Biologie und der Universitätsmedizin durchgeführt.