Biodiversität auf der Landschaftsebene fördern - kooperative Agrarumweltmaßnahmen partizipativ umsetzen (KOOPERATIV)
Agrarumweltmaßnahmen, wie mehrjährige Blühflächen, sind wichtige Instrumente zur Förderung der biologischen Vielfalt in Agrarlandschaften. Bislang werden diese Maßnahmen allerdings hauptsächlich auf einzelnen und teilweise isolierten Ackerschlägen umgesetzt, wobei eine effektive Förderung der Artenvielfalt in Agrarlandschaften vielmehr Maßnahmen auf einer überbetrieblichen Ebene (d.h. Landschaftsebene) erfordert. Dies setzt die Kooperation und Abstimmung mehrerer landwirtschaftlicher Betriebe voraus. Zu einer kooperativen Umsetzung von Agrarumweltmaßnahmen sind allerdings aus ökologischer und sozio-ökonomischer Sicht noch viele Fragen ungeklärt.
Das Projekt KOOPERATIV widmet sich diesen Fragen mittels eines innovativen Ansatzes, bei dem mehrjährige Blühflächen auf Landschaftsebene in Kooperation mehrerer landwirtschaftlicher Betriebe, Gemeinden und Naturschutzorganisationen umgesetzt werden.
KOOPERATIV hat dabei zum Ziel, die ökologischen und ökonomischen Auswirkungen der kooperativen Blühflächenanlage sowie grundlegende Goverancestrukturen zu erfassen. Unter ökologischen Aspekten werden die Wirkungen der Blühflächen auf die biologische Vielfalt und auf die landwirtschaftlich bedeutsamen Ökosystemleistungen biologische Schädlingskontrolle und Bestäubung analysiert. In ökonomischer Hinsicht werden die einzelbetrieblichen Auswirkungen der Blühflächenumsetzung untersucht und der Projektteil Governance widmet sich der Funktions- und Organisationsweise kooperativer Maßnahmen. Die Wechselwirkungen und Synergien zwischen den Bereichen Ökologie, Ökonomie und Governance werden dabei ganzheitlich betrachtet.
Verbundpartner im KOOPERATIV Projekt sind die Universität Göttingen mit den Abteilungen Funktionelle Agrobiodiversität & Agrarökologie und Sozial-ökologische Interaktionen in Agrarsystemen, die Universität Rostock mit der Abteilung Agrarökonomie und das Landvolk Northeim-Osterode.
Das Projekt KOOPERATIV wird gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz