Römerschlacht am Harzhorn (WiSe 2017-18)


Lange Zeit galten die antiken Auskünfte über einen Vorstoß der Römer Mitte des 3. Jahrhunderts n. Chr. tief nach Germanien als übertrieben oder schlicht als falsch. 2008 tauchten jedoch Funde aus dem militärischen Kontext auf, die "Schatzsucher" am Harzhorn zwischen Bad Gandersheim und Kalefeld gemacht hatten. Seitdem wurden umfangreiche Ausgrabungen angestellt, die eine Rekonstruktion des Schlachtfeldes und -verlaufs ermöglichten. In Verbindung mit Münzen und weiteren Funden erscheint eine Datierung auf das Jahr 235 n. Chr. als sehr plausibel.

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Restaurierte Fundstücke aus dem Tross - (c) C.S. Fuchs (NLD)

Neben der archäologischen Erschließung wurde die Stätte als "Roms vergessener Feldzug" auch medial aufbereitet. Zeitungsartikel, Fernseh- und Radioberichte, ein Dokumentarfilm und nicht zuletzt die Landesausstellung in Braunschweig 2013/14 sorgten für eine hohe Präsenz des Themas. Inzwischen existieren auch vor Ort ein Informationszentrum, ein beschilderter Wanderpfad und eine Vielzahl von Events und Führungsangeboten.

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Informationszentrum zur Römerschlacht - (c) Falk Schwarz

In Form eines Projektseminars eigneten sich die Teilnehmer*innen zuerst die Grundlagen der beiden Seiten - der wissenschaftlichen wie der geschichtskulturellen Erschließung - der Schlacht am Harzhorn an. Bei Tagesfahrten an die Stätte selbst lernten die Studierenden im Austausch mit Vertreter*innen der Praxis die besonderen Herausforderungen der Konservierung, Vermittlung und Finanzierung kennen. In Kleingruppen konnten sie eigene Ideen zur Führungspraxis erproben - und sind teilweise auch in den folgenden Jahren ehrenamtlich als sog. "Harzhorn-Guides" tätig geworden.

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Hinweistafeln auf dem Rundweg am Harzhorn - (c) Petra Lönne

Die Veranstaltung wurde finanziell gefördert durch Exkursionsbeihilfen der Philosophischen Fakultät. Im Namen der 12 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bedanken wir uns für die Unterstützung.