In publica commoda

Bauen und Sanieren

Neubauten

Wichtige Neubauten der Universität sind das neue Gewächshaus der Fakultät für Agrarwissenschaften, das Rechenzentrum am Burckhardtweg und das im Bau befindliche HuCaB Forschungsbau Human Cognition and Behavior in der Goßlerstraße. Mit dem Gewächshaus entsteht ein modernes, energiesparendes Gebäude, mit dem die alten Gewächshäuser der Fakultät, die mit den höchsten Energieverbrauch pro qm an der gesamten Universität haben, ersetzt werden können. Das neue Gewächshaus wird mit Abwärme aus dem Rechenzentrum geheizt, das auf der geneüberliegenden Straßenseite liegt. Das Rechenzentrum selbst wird ebenfalls mit Abwärme aus den dort aufgestellten Rechnern geheizt. Zusätzlich wird geprüft, ob eine Einspeisung der restlichen Wärme ins Fernwärmenetz der Universität zur Beheizung weiterer Gebäude erfolgen kann. Der Strom für das Rechenzentrum ist mit dem Naturstromlabel „Grüner Strom Label“ zertifiziert.

Besonderes Augenmerk liegt sicherlich auf dem Neubau des Universitätsklinikums. Die UMG hat hierfür eine Baugesellschaft gegründet, weil der Umfang des Bauvorhabens sehr groß ist. Zur Vorbereitung des Bauvorhabens wurde eine Studie durchgeführt, um den Einsatz regenerativer Energieträger für das Gebäude prüfen und möglichst viele energiesparende Maßnahmen durchführen zu können. Denn der Campus der UMG wird für die nächsten Jahrzehnte der bestimmende Faktor sein, ob die Universität als Ganzes die Einsparziele und Klimaneutralität überhaupt erfüllen kann.

Eine besondere Herausforderung ist der Neubau zeitgleich mit dem laufenden Betrieb der Bestandsbauten, denn die Krankenversorgung muss auch weiterhin auf dem Niveau der Supramaximalversorgung aufrechterhalten werden. Aber je mehr Neubauten fertig gestellt werden, desto energiesparender stellt sich der Komplex der UMG dar. Bereits fertig gestellt ist das neue Heart & Brain Center https://www.umg.eu/ueber-uns/infos-medien/heart-and-brain-center-goettingen/.

Sanierungen

Der wichtigste Baustein bei allen Energiesparmaßnahmen für Gebäude ist die energetische Sanierung. Reine Umstellungen auf regenerative Energieträger und einzelne Sparmaßnahmen wie der Einbau neuer Thermostate sind nicht wirksam genug, wenn die Wärme durch dünne Wände und undichte Fester entweicht und die Heizsystem-Temperaturen auf einem für Umweltwärmenutzung zu hohem Temperaturniveau sind. Alles in allem werden für eine komplette energetische Sanierung aller Gebäude ca. 500-1000 Mio. € alleine für die Universität ohne Universitätsmedizin benötigt. Zusätzlich braucht man qualifizierte Planer, Projektleiter, Handwerker und andere Dienstleister, die diese Sanierungen umsetzen können. Diese sind jedoch am Markt gar nicht in ausreichender Menge verfügbar.

Die Universität Göttingen besitzt ca. 270 Gebäude, die UMG ca. 70. Viele Gebäude der Uni sind über 100 Jahre alt und stehen unter Denkmalschutz, wie zum Beispiel die Aula am Wilhelmsplatz oder die Historische Sternwarte, aber auch der Altklinikumsbereich. Solche Gebäude sind energetisch problematisch, sie können auch mit den neuesten Methoden nicht Zero-Carbon-Ready saniert werden. Anders sieht es aus mit den Sanierungen der Nachkriegsgebäude im Nordgebiet. Die Gebäude der Fakultät für Chemie werden seit einigen Jahren sukzessive saniert, so dass sich die energetische Bilanz signifikant verbessert. Ebenso werden Fassaden von Gebäuden der Fakultäten für Forst- und Agrarwissenschaften energetisch saniert.

Um hier einen sinnvollen Ablauf für die Sanierungen zu erstellen, hat die Universität die Stelle eine*s Planers/erin für energiesparendes Bauen ausgeschrieben, der/die die Gebäude typologisch untersucht, einen Sanierungsfahrplan aufstellt und Finanzierung einwirbt. Außerdem soll ein Kriterienkatalog für nachhaltiges Bauen entwickelt werden. Es ist also davon auszugehen, dass der CO2-Fußabdruck der Universität sich stark verbessern wird, für eine Null-Emissionsgrenze werden aber Kompensationsmaßnahmen erforderlich sein, die ihrerseits auch wieder Geld kosten werden.