Welche Planungsform passt zu dir?
Betrachtet man Zeit- und Aufgabenplanung nach der Art „wie herum“ geplant wird (oder werden soll), ergeben sich auf den ersten Blick zwei Pole: Eher an Zeiteinheiten und -ressourcen orientiert oder eher aufgaben- oder inhaltsbezogen. Als „Idealformen“ wären das Kalender und ToDo-Liste.
Und selbstverständlich gibt es viele, viele Varianten die sich irgendwo zwischen diesen beiden Planungstypen einsortieren lassen. Eine etwas andere Betrachtung zeigt aber auch, dass Planungen auch dahingehend unterschiedlich sind, ob sie voraus, in die Zukunft planen („Ich nehme mir vor Montagnachmittag zwei Stunden Statistik zu lernen.“) oder eigentlich einen retrospektiven Bezug haben, wenn etwas abgeschlossen ist („Ich habe Statistik gelernt, kann es abhaken.“). Diese Betrachtung mag banal erscheinen, kann aber hilfreich sein, wenn man selbst mit seiner jeweils aktuellen Planung nicht zurecht kommt, unzufrieden ist:
Nehmen wir an, ich mache mir Wochen- oder Monatspläne mit allen regelmäßigen Verpflichtungen und platziere dort hinein Aufgaben mit festem Zeitfenster. Ich hänge allerdings regelmäßig hinter meinen Plänen hinterher (habe alle Nachjustierungen) bereits angewendet, und werde immer unzufriedener. Vielleicht sollte ich an dieser Stelle eine (mehr) retrospektive Variante ausprobieren.
Umgekehrt: Nehmen wir an, ich habe zahlreiche ToDo-Listen, komme aber immer wieder an den Punkt, wo mir die „Zeit abhanden kommt“, ich erwische mich dabei zu wenig Pausen zu machen, manchmal „überrascht“ mich in einer Woche ein „Berg an To-Do’s“… Vielleicht muss ich mehr zeitliche Dimensionen in meine Planung einbauen. Eine grundlegende Frage ist auch, welche Planungsform entspricht mir, meinen Bedürfnissen und den Aufgaben die ich planen muss – welche Form liegt mir nicht oder demotiviert mich sogar?
Für die größeren Planungen sollte es helfen herauszufinden, was zu einem passt. Es kann aber auch immer mal wieder vorkommen, dass für bestimmte Aufgaben oder z.b. Feinplanungen geswitched wird.
Ein paar Fragen und Gedanken, die dabei helfen können sich bezogen auf die Planungsform besser einschätzen zu können:
- Gibt es dir eher Sicherheit und Ruhe genau zu wissen, was in der kommenden Woche (Monat) ansteht ODER fühlst du dich dadurch eher eingeschränkt?
- Ist es leicht für dich deinen Zeit-/Energieaufwand für etwas einzuschätzen? Kommst du gut damit zurecht eine Aufgabe für einen bestimmten Zeitraum zu erledigen (z.b. 30 Minuten Lernen, 5 Minuten Pause, wieder 30 Minuten Lernen)?
- ODER: Brauchst du eher (zumindest die Idee) von größeren, variablen Zeitfenstern (auch wenn du regelmäßig Pausen machst), wie z.b. „zwischen 9:00 und 13:00 lerne ich, ich werde aber auch noch irgendwann zwischendrin den Abwasch erledigen“? (Egal welche Aussage besser zu dir passt: „funktioniert“ das so für dich, oder machst du es „so“ – aber eigentlich ist es nicht optimal für dich?)
- Fällt es dir (eher) leicht neue zeitliche Routinen zu entwickeln bzw. konsistent zu bleiben, bei Dingen die du magst, dir gut tun und/oder du sinnvoll oder hilfreich findest (z.b. jeden Abend eincremen oder regelmäßig Sport machen)?
- ODER: Sind es solche Routinen, die du bei anderen eher bewunderst, selbst aber nicht oder nur schwer „durchhalten“ kannst?
- In der Schulzeit fand ich es eher ‚nervig‘, dass mir so viel Daten und Termine vorgegeben wurden. ODER: An der Uni hab ich anfangs ein wenig vermisst, dass es einheitliche Stundenpläne gab.