In publica commoda

TP10 Ökonomische Bewertung: Managementstrategien zur Verringerung von trade-offs zwischen ökologischer und wirtschaftlicher Widerstandsfähigkeit


Beteiligte Personen:

Carola Paul (PI)
Kai Husmann (Postdoc)


Teilprojektbeschreibung:
Im Teilprojekt 10 werden Indikatoren für ökonomische und einkommensorientierte Waldfunktionen entwickelt und gemessen. Unter Verwendung der im Projekt durchgeführten Messreihen sowie Langzeitbeobachtungen der Projektflächen erhoffen wir uns ein besseres Verständnis der Synergien und Gegensätze zwischen ökonomischen und ökologischen sowie sozialen Indikatoren. Durch die Einbeziehung weiterer forstlicher Zeitreihen mit Störungen, wie Forsteinrichtungen, Einschlagsstatistiken oder der Bundeswaldinventur, werden wir in der Lage sein, die Störungsreaktionen dieses komplexen Indikatoren-Zusammenspiels zu analysieren und letztlich die Resilienz der ökonomischen Indikatoren durch eine direkte Schock-Reaktions-Beziehung zu den anderen Indikatoren zu quantifizieren. Aus diesen Schock-Reaktions-Beziehung werden wir wiederum einen Indikator entwickeln, der als eine Art Frühwarnsystem die aktuelle Gefährdung von Waldbeständen über messbare Attribute einschätzt. Die Resilienzschätzungen werden “close-to-real-time” an den Versuchsbeständen angewendet und als Modell zur Integration in die Forstplanung zur Verfügung gestellt. Unsere Hypothese ist, dass arten- und strukturreiche Wälder auch ökonomisch resilienter sind, da insbesondere Nadelwälder durch die Mischung mit Laubbäumen stabilisiert werde. Aus ökonomischer Perspektive zahlt außerdem noch der Diversifizierungs-Effekt auf diese Hypothese ein. Dieser aus der Portfoliotheorie bekannte Effekt besagt, dass unkorrelierte Produkte das finanzielle Risiko senken und Betriebe damit weniger anfällig für Störungen machen.

Kontakt
Prof. Dr. Carola Paul
Georg-August-Universität Göttingen
Abteilung Forstökonomie und nachhaltige Landnutzungsplanung
Büsgenweg 3, 37077 Göttingen
Tel. +49-551-39-26762
carola.paul@uni-goettingen.de