Mikrowellen- und Hochfrequenztechnologie
Die Behandlung von landwirtschaftlichen Gütern zur Konservierung und Entkeimung mit Hilfe chemischer Präparate bedingt in vielen Fällen die unerwünschte Rückstandsbildung. Hier kann die Mikrowellen- und Hochfrequenz(HF)-Applikation eine höchst wirksame Alternative darstellen.
Doch auch die energiesparende und gutschonende Trocknung kann durch diese Technologie erreicht werden. Wasser wird schnell entzogen, ohne wertvolle Inhaltsstoffe zu beeinflussen.
Bereits in den 1980er Jahren wurden umfangreiche Versuchsreihen unternommen, die bis Ende der 1990er Jahre fortgesetzt wurden. Problemstellung war unter anderem, die schnelle und damit qualitätserhaltende Trocknung von Gewürzpflanzen zu erreichen, ohne die geschmacksbestimmenden Inhaltsstoffe zu beeinträchtigen.
Darüber hinaus wurden sterilisierende Effekte der Mikrowellen- und HF-Behandlung systematisch untersucht. Insbesondere die Vorbereitung des empfindlichen Zuckerrübensaatgutes zur Pillierung, die bislang praktisch nur chemisch an der Oberfläche des Saatgutes erfolgen konnte, konnte hier erhebliche verfahrenstechnische Verbesserungsmöglichkeiten aufzeigen. Die Möglichkeit, auch samenbürtige Schaderreger durch die Behandlung sicher abtöten zu können, die bei herkömmlicher chemischer Behandlung unbeeinträchtigt blieben, eröffnete die Möglichkeit, praktisch unbelastetes Saatgut zur Pillierung bereitstellen zu können. Wichtiger Bestandteil der Forschung war daher die Untersuchung der optimalen Behandlungsbedingungen bei maximalem Erhalt der Keimfähigkeit.
Bei weitergehenden Untersuchung ließ sich bei homogenen Gütern ein direkter Zusammenhang zwischen den im untersuchten Gut enthaltenen Inhaltsstoffe und der Art der reflektierten elektromagnetischen Wellen feststellen. Damit eröffnete sich z.B. die Möglichkeit, im laufenden Ernteprozess eines Feldhäckslers bereits erste Qualitätsabschätzungen des Ernteguts zu erstellen.