Basidio
Charakterisierung des Abbaus von chemisch modifiziertem Holz durch holzzerstörende Basidiomyceten
Neuartige Konzepte der chemischen Holzmodifizierung zielen auf die Verbesserung sowohl der elasto-mechanischen Eigenschaften als auch der Dauerhaftigkeit des Holzes. Eins der aussichtsreichsten Verfahren hierbei ist die Behandlung mit 1,3 Dimethylol-4,5-dihydroxyethylenharnstoff (DMDHEU). In Pilztests nach EN 113 (Dauerhaftigkeit gegenüber Basidiomyceten) und ENv 807 (Dauerhaftigkeit im Bodenkontakt; Moderfäule) konnte eine deutliche Erhöhung der Dauerhaftigkeit des behandelten Holzes anhand des erlittenen Masseverlusts nachgewiesen werden.
Die genauen Ursachen dieser Schutzwirkung der chemischen Modifizierung sind weltweit bisher kaum untersucht. Das Ziel des Vorhabens ist die Charakterisierung der Abbaumechanismen, nach denen holzzerstörende Basidiomyceten Holz, das durch (DMDHEU) modifiziert wurde, abbauen. Diese Abbaumechanismen sollen mit denen an unbehandeltem Holz verglichen werden.
Es sollen jeweils zwei typische Vertreter Weiß- und Braunfäule-verursachender Pilze anhand mikroskopischer, spektroskopischer und biochemischer Techniken untersucht werden.
Zunächst wird anhand verschiedener mikroskopischer Methoden die vom Pilz hervorgerufene Veränderung der Zellwände ermittelt. Diese Veränderungen werden durch chemische und spektroskopische Analysen genauer charakterisiert.
Weiterhin werden das Wachstum und die Metabolisierungsaktivität der Pilze untersucht. Ferner wird die Aktivität von Enzymen, die am Abbau der verholzten Zellwand beteiligt sind, bestimmt. Unter Verwendung modifizierter Zellwandpolymere wird untersucht, ob diese Enzyme in der Lage sind, das veränderte Substrat umzusetzen.