Baum des Jahrtausends
Das Kuratorium Baum des Jahres hat Ginkgo biloba aufgrund seiner besonderen Stellung im Pflanzenreich als „Mahnmal für Frieden und Umweltschutz“ zum Baum des Jahrtausends erklärt (11).
Rechtschreibfehler mit Folgen
„Ginkyo“ bedeutet in China „Silberaprikose“. E. KÄMPFER verschrieb sich jedoch bei der Erstveröffentlichung 1712, so dass aus dem „y“ ein „g“ wurde. LINNÉ übernahm diesen Fehler und fügte den Artnamen biloba als Beschreibung der Zweilappigkeit des Blattes hinzu (1).
Goethes Ginkgo
Exotische Park- und Gartenkultur waren seit etwa 1780 gemeinsame Interessensgebiete von Goethe und Herzog Carl August. Einem Weimarer Hofgärtner, der von Herzog Carl August zur Ausbildung nach England geschickt wurde und dort auch den Ginkgo kennen lernte, gelang nach seiner Rückkehr nach Weimar in der Orangerie Belvedere die erfolgreiche Vermehrung des Ginkgobaumes.
Neben dem botanischen Interesse war Goethe sicher auch durch die charakteristische Form des Ginkgoblattes künstlerisch inspiriert. Im September 1815 schrieb er sein Gedicht „Ginkgo biloba“ und schickte es als Zeichen seiner Zuneigung zusammen mit einem Ginkgoblatt an die damals 31 jährige Marianne von Willemer, Ehefrau des Frankfurter Bankiers Johann Jakob von Willemer – Goethe war schon über sechzig.
Ginkgo biloba
Dieses Baums Blatt, der von Osten
Meinem Garten anvertraut,
Giebt geheimen Sinn zu kosten,
Wie’s den Wissenden erbaut.
Ist es ein lebendig Wesen,
Das sich in sich selbst getrennt ?
Sind es zwey, die sich erlesen,
Daß man sie als eines kennt ?
Solche Frage zu erwidern,
Fand ich wohl den rechten Sinn;
Fühlst du nicht an meinen Liedern,
Daß ich eins und doppelt bin ?
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Leckeres vom Ginkgo
Ginkgosamen gehören in China und Japan auf den Speisezettel. In Japan werden die Samen in einem Eierkuchen – dem sogenannten chawanmushi - verarbeitet. Frische Samen (auch in Konserven, wobei die äußere Schale entfernt ist) sind in Japan und China erhältlich und werden auf Märkten verkauft, besonders im Orient, wo man sich nichts aus dem Geruch macht. Solche Ginkgo-Samen ("Pa-Kewo", Pakgor" oder "ginnan") heißen Silbermandeln oder weiße Nüsse; sie sind gebacken, gekocht oder geröstet essbar. Sie enthalten nur 3 % Fett, sind reich an Niacin, Stärke und Protein. Sie werden in einige westliche Länder importiert und sind in chinesischen Lebensmittelläden, Ökoläden und Supermärkten erhältlich. Man kann sie wie Pistazien aufknacken und essen. Sie können auch für die Zubereitung von Pilau-Gerichten, Haferbrei, Suppen und Gemüse verwendet werden oder mit Reis, Pilzen und anderem Gemüse verrührt werden.