„Und dann kam Corona“ –drei Semester werden nun bereits von der Pandemie geprägt und ein wirkliches Ende ist noch nicht in Sicht. Kann man ein so praxisorientiertes Studium wie die Forstwissenschaften überhaupt virtuell studieren? Ich möchte Ihnen ein bisschen über unsere Fachschaftsarbeit in den letzten 1 ½ Jahren berichten.
Los ging es im Januar 2020 mit einer Exkursion nach Hamburg zu Steinways and Sons. Hier konnten sich die Studierenden eine Verarbeitungsmöglichkeit von Tropenhölzern ansehen, nämlich den liebevollen Bau von Flügeln und Klavieren. Der Tag begann im Holzlager und steuerte einmal quer durch die gesamte Produktionsstätte bis zum Ende, dem Verkaufsraum. Den TeilnehmerInnen wurde so ein detaillierter Einblick in die Verarbeitung von Tropenhölzern gegeben mit allen Besonderheiten und Risiken.
Dann stand im Februar die Klausurenphase vor der Tür und alle verschwanden in ihren Lernzellen. Anfang März wurden im Thanners oder beim Grillen im Kellnerweg die abgeschlossenen Prüfungen begossen.
Das Semester begann dann anders als erwartet. Statt mit den Freunden im Hörsaal zu sitzen und in den Pausen den Hunden beim Toben auf den Wiesen zu zuschauen, schaute man isoliert auf seinen Laptop und versuchte irgendwo Motivation zu finden sich den Stoff anzueignen. Die Kommunikation erfolgte ausschließlich über E-Mails oder Big Blue Button. Aber es gab auch gute Seiten.So konnte man die erste Vorlesung um 8:00 Uhr noch im Schlafanzug auf dem Sofa genießen oder sogar in der Ferienwohnung auf der Nordseeinsel. So ein Semester-ohne-Hose hat auch Vorteile.
Auch unsere Fachschaftssitzungen mussten wir in einen solchen Big Blue Button Raum legen, was anfangs sehr ungewohnt und oft auch sehr anstrengend war. Da der zwischenmenschliche Blickkontakt fehlte, kochten Emotionen sehr schnell hoch. Wir als Fachschaftsrat fragten uns vor allem: Wie gestalten wir die O-Phase? Wie ermöglichen wir es den Studierenden, ihre KommilitonInnen und ihren Campus kennenzulernen? Die Lösung hieß „Lieb.Ich Medien“. Mit den Jungs dieser Firma und einigen freiwilligen DarstellerInnen aus dem Fachschaftsrat haben wir eine virtuelle Campusführung auf die Beine gestellt. Ein tolles Projekt, was viel Spaß gemacht hat und das Ergebnis kann sich sehen lassen (virtuelle Campusführung)
Die Klausurenphase im Februar und März lief dann leider nicht gänzlich reibungslos ab. Corona kam dann für viele doch sehr plötzlich und die Umstellung auf eine digitale Klausurform ist vielen, sowohl Dozierenden als auch Studierenden, nicht ganz leichtgefallen. Die Sorge der Dozierenden, dass die Klausuren alle einen Schnitt von 1,0 aufweisen, war dann letztendlich unbegründet und auch das Gefühl der Studierenden, die Klausuren seien zu schwer, konnte beseitigt werden.
Hervorheben möchte ich zum Schluss noch den herausragenden Wandel, den die Zusammenarbeit der Studierendenvertretung mit der Vertretung des Dekanats betrifft, welcher sich im letzten Jahr vollzogen hat. Wir als Fachschaftsrat haben nun das Gefühl, dass die Themen, die uns Studierende betreffen, ankommen und ernst genommen werden. Ein besseres Verständnis auf beiden Seiten füreinander –darüber bin ich sehr dankbar und hoffe, dass dies noch lange so bestehen bleibt.
Josephine Trisl (Sprecherin FSR Forst 2021)