Frühlingsblüher: April - Mai
Während sich die ersten Blüher des Gartens bereits verabschieden, bereiten sich nun die meisten Bäume und Sträucher auf das alljährlich wiederkehrende große Schaulaufen um die schönsten Blüten und intensivsten Farben vor.
Mit hell- bis tief goldgelben Blüten überfluten die Forsythien-Wildarten und -Kulturhybriden die Fuchslöcher im Forstbotanischen Garten. Die Ausgangsform aller modernen Kulturhybriden von Forsythia x intermedia wurde übrigens vom ersten Gartenmeister des Forstbotanischen Gartens, Herrn ZABEL, 1878 in Hann. Münden gezüchtet. Im Hüttenbereich entfaltet die Loebner-Magnolie (Magnolia x loebneri) bei frostfreiem Wetter ihre weiße Pracht.
Loebner-Magnolie (Magnolia loebneri 'Merrill') im April
In Abhängigkeit von der Witterung beginnt Anfang bis Mitte April der Anlauf zu der ersten, alles überragenden Blütenschau der vielen Wildkirscharten und Zierkirschsorten. Der Garten wird eingetaucht in einen Rausch aus strahlendem Weiss, zartestem Rosa oder aber in knallig pinkfarbene Blütenmeere. Im Anschluss an die Kirschen kommen dann Anfang bis Mitte Mai die ganzen Wild- und Zieräpfel, die offensichtlich die vorangegangene Kirschblüte noch übertrumpfen wollen. Aber auch die herrlich duftenden Flieder-, Duftjasmin- und Ginsterarten, die zusammen mit der Rosskastanie blühen, sind ein Höhepunkt für sich.
Kirschblüte (Prunus kurilensis; links) und Ginsterblüte (Genista hispanica)
Die Blüte der Fichten, Tannen, und Lärchen im April-Mai wird von den meisten nur durch ihren starken Pollenflug wahrgenommen. Die Schönheit der von rosa über rot bis zum dunklen Purpur reichenden zarten weiblichen Lärchen-, Tannen- und Fichtenblüten erschließt sich nur dem aufmerksamen Betrachter. Zum einen, da die Blütenzapfen oftmals zu hoch in den Kronen stehen und zum anderen, da die Blüten nicht durch große Blütenblätter auffallen.
Den Abschluss der Frühlingsblüher bilden dann die ersten Wildrosen sowie die Kolkwitzie mit ihrem duftigen rosa Blütenschleier und als allerletzte, quasi den Übergang vom Frühjahr zum Sommer begleitend, die Tamariske (Tamarix parviflora) mit ihren unzähligen, an weit ausladenden Zweigen sitzenden, winzigen, zarten, rosa Blüten und der Echte Tulpenbaum (Liriodendron tulipifera).
Kolkwitzie (Kolkwitzia amabilis; links) und Echter Tulpenbaum (Liriodendron tulipifera)
Viele der Gehölze sind mit pflegeleichten und schattenverträglichen Stauden unterpflanzt. Während des Frühlings sind es vor allem die verschiedenen Lungenkräuter wie Pulmonaria officinalis oder P. rubra, die Nieswurz (Helleborus foetidus), die Lenzrose (H. orientalis) sowie die Elfenblume (Epimedium rubra), die mit ihren Blüten im lichten Gehölzrand auffallen.
Pfingstrosenliebhaber finden im Forstbotanischen Garten eine Fülle an Wildarten der verschiedensten Stauden- oder Strauch-Paeonien.
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