Was ist ECTS?


Das europäische Credit-Transfersystem ECTS (European Credit Transfer System) wurde im Akademischen Jahr 1989/90 zunächst für den Zeitraum von sechs Jahren als Pilotprojekt im Rahmen des ERASMUS Programms (European Community Action Scheme for the Mobility of University Students) eingerichtet. Das System wurde von der Europäischen Gemeinschaft entwickelt, um eine einheitliche Vorgehensweise für die akademische Anerkennung von den im Ausland erbrachten Studienleistungen zu garantieren. Es stellt eine Methode zur Verfügung, Studienleistungen zu messen und zu vergleichen und sie von einer Institution zu einer anderen zu übertragen.

ECTS-Punkte werden auch als Credits, Leistungspunkte, Kreditpunkte oder Studienpunkte bezeichnet. ECTS steht für European Credit Transfer and Accumulation System. Dieses System soll die Mobilität in Europa durch die gegenseitige Anrechnung der Studienleistungen fördern. Die ECTS-Punkte beschreiben den angenommenen Arbeitsaufwand von Studierenden. Zusätzlich zu der Zeit der Lehrangebote wird die Vor- und Nachbereitungszeit mit berechnet.

ECTS ist ein dezentralisiertes System, das auf dem Grundsatz des gegenseitigen Vertrauens zwischen den teilnehmenden Hochschulen basiert.

Die Grundprinzipien des ECTS-Systems sind:


  • Informationen (über die Studiengänge und Studienleistungen)
  • egenseitiges Einverständnis (zwischen den Partnerhochschulen und den Studierenden)
  • die Verwendung von ECTS-Kreditpunkten (für ein vereinbartes Arbeitspensum)





Wie funktioniert ECTS?

ECTS ist ein Kreditpunkte-System, das auf der studentischen Arbeitsleistung basiert. Diese studentischen Arbeitsleistungen umfassen Vorlesungen, Praktika, Selbststudium und den gesamten für die Prüfungsleistung notwendigen Arbeitsaufwand. Das ECTS-Kreditpunkte-System stellt also ein relatives Maß dar.

In ECTS geben 60 Kreditpunkte den Arbeitsaufwand für ein akademisches Jahr an. 30 Kreditpunkte werden normalerweise einem Semester zugeordnet. Das Arbeitspensum von Studierenden im Rahmen eines Vollzeit-Studiengangs beläuft sich in Europa in den meisten Fällen auf 1500-1800 Stunden pro Jahr. In diesen Fällen entspricht ein Kreditpunkt 25-30 Arbeitsstunden.

Es ist die Aufgabe der beteiligten Hochschulen, den verschiedenen Lehrveranstaltungen die entsprechende Zahl von Kreditpunkten zuzuordnen. Praktika und Wahlfächer, welche integrale Bestandteile des Studiums sind, erhalten ebenfalls Kreditpunkte. Praktika und Wahlfächer, die nicht integrale Bestandteile des Studium darstellen, erhalten keine Kreditpunkte. Lehrveranstaltungen, denen keine Kreditpunkte zugeordnet werden, können in der Datenabschrift mit aufgenommen werden. Kreditpunkte werden nur dann gewährt, wenn die betreffenden Lehrveranstaltungen abgeschlossen und alle hierfür notwendigen Prüfungsleistungen erfolgreich absolviert wurden.

Die am ECTS-Programm teilnehmenden Studierenden erhalten für jede an einer Partnerhochschule erfolgreich erbrachten akademischen Leistung Kreditpunkte, und sie haben die Möglichkeit, die Kreditpunkte von einer teilnehmenden Hochschule zur anderen zu übertragen, vorausgesetzt, daß zwischen den Hochschulen vorher ein Abkommen hergestellt wurde.