Die Ilia State University (ISU) in Tbilisi, Georgien, wurde 2006 als Ergebnis der Vereinigung von 6 verschiedenen akademischen Instituten mit langer und vielfältiger Geschichte gegründet. Derzeit ist die ISU eine der führenden Forschungs- und Bildungseinrichtungen in Georgien. Die ISU ist eine multifunktionale pädagogische und wissenschaftliche Einrichtung, in der die Zusammenarbeit von Professor*innen, Studierenden, Forscher*innen und Lehrer*innen einen einheitlichen Raum für Hochschulbildung und Forschung schafft. Laut Agenda steht der akademische Austausch von Studierenden und Mitarbeiter*innen im Mittelpunkt der Internationalisierungsaktivitäten der Universität. Derzeit kooperiert die ISU mit 75 europäischen Universitäten aus 24 Ländern im Rahmen von Erasmus+ Key Action 107. Seit 2015 hat die ISU über 900 Mobilitäten sowohl im Incoming- als auch im Outgoing-Bereich implementiert.
Die Universität ist sehr stark in der Politikwissenschaft, Kulturwissenschaft, Anthropologie und Geschichte des Kaukasus. Internationale Mitarbeiter*innen aus den USA und Deutschland unterrichten neben georgischen Kollegen auf Englisch auf MA-Ebene für internationale Studienanfänger (ERASMUS und bilaterale Abkommen). Seit zehn Jahren veranstaltet die ISU jeden September eine DAAD-Sommerschule "Faszination Südkaukasus" (mit ECTS-Punkten). Forschungsfelder sind Demokratisierung, Religion und Politik, soziale Bewegungen, der Kaukasus in der Weltgeschichte und andere.
Im Bereich der Osteuropäischen Geschichte beschäftigt sich die ISU mit der Erinnerungskultur an die Sowjetzeit in Georgien, aber auch mit Fragen der Sozialgeschichte der Nationsbildung sowie der Industrialisierung Westgeorgiens und der Politikgeschichte Abchasiens. Ein großes Anliegen ist die Einführung Kaukasiens in die Globalgeschichte z. B. über die Migrationsgeschichte und die Geschichte wirtschaftlicher Verflechtungen im 19. und frühen 20. Jahrhundert.
Kontakte zur Georg-August-Universität Göttingenbestehen insbesondere über das Carl Friedrich Lehmann-Haupt-Programm International Doctoral Program (zur Seite der ISU), (zur Seite der GAU), im Rahmen dessen Ana Lolua zu spätsowjetischen und post-sowjetischen Erinnerungskulturen in Georgien und der Ukraine und Tamar Keburia zur Arbeitergeschichte und Industrialisierung in Westgeorgien forscht. Dazu kommen gegenseitige Besuche und Gastvorträge auf Ebene der Lehrenden.