Religiöse Zeiten, Mediengenres, technischer Vollzug. Eine ethnographische Untersuchung audiovisueller Medienpraktiken unter Schiiten in Hyderabad
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Das Projekt untersucht die ästhetische Produktion von Zeit und Zeitlichkeit in religiösen Videos unter Schiiten in Hyderabad/Indien. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der ethnographischen Untersuchung der mit diesen Videos zusammenhängenden umfassenden Medienpraktiken. Das Vorhaben zielt darauf ab, die Wechselwirkungen zwischen den in diesen Videos vermittelten zeitlichen Strukturen, medialer zeitlicher Dynamiken im technischen Vollzug, und den Interpretationen und Zeiterfahrungen der Zuschauer welche durch das Schauen dieser Videos ausgelöst werden zu untersuchen.
Das Projekt befasst sich mit der Generierung verschiedener Eigenzeiten durch Mediengenres, und der Beeinflussung von Präsenz- und damit Zeiterfahrungen durch die Operationen technischer Medien. Medienproduktion und -konsum sind wiederum in umfassende Medienpraktiken eingebettet, die Teil eines größeren sozialen und kulturellen Kontexts sind, der über die Beschäftigung mit Medien weit hinausreicht. Deshalb basiert das Vorhaben auf einer medienethnologischen Analyse von Medienpraktiken um Zeiterfahrungen zu erfassen welche aus dem komplexen Zusammenspiel von Videogenres, technisch erzeugten Zeitachsenmanipulationen, den zeitlichen Dimensionen religiöser Kosmologien und den alltäglichen zeitlichen Strukturen des Lebens in einer zeitgenössischen indischen Großstadt resultieren. Die Forschung zielt somit darauf ab, die Konditionierung von Eigenzeiten durch technische Medien in den Vordergrund zu stellen.