Erlenbestände durch Phytophthora bedroht
Seit Anfang des letzten Jahrhunderts wurde in Norddeutschland, Belgien und Dänemark ein massenhaftes Absterben von jungen Schwarzerlen beobachtet. Dieses neuartige Erlensterben wurde 1995 erstmals in Deutschland beschrieben und hat sich mittlerweile über das ganze Land ausgebreitet. Verursacher ist ein pilzähnlicher Mikroorganismus der Gattung Phytophthora, dessen Sporen sich mit Hilfe von Geißelhaaren aktiv im Wasser ausbreiten können und in die Erle eindringen. Dann stirbt meist zuerst die Rinde nahe dem Stammfuß und schließlich der ganze Baum ab. Anzeichen der Krankheit sind eine schüttere, stark blühende und absterbende Krone sowie fleckige schwarzbraune Verfärbungen an Wurzelanlauf und unterem Stammbereich.
Da sich Phytophthora mit dem Wasser ausbreitet, sind Erlen an Gewässern und Bereichen mit Staunässe besonders häufig betroffen. Aufgrund der Nähe zu Gewässern lassen sich nur sehr schwer vorbeugende oder direkt bekämpfende Maßnahmen durchführen. Die Pflanzung nachgewiesen resistenter Bäume kann als mögliche Gegenmaßnahme angesehen werden (4,11).
Blauer Erlenblattkäfer
Vom Blauen Erlenblattkäfer (Agelastica alni) werden besonders Erlen an lichten und besonnten Standorten befallen. Daher treten die Käfer besonders an einzelnen Erlen oder an Ufer- und Feldgehölzen auf. Sie können einen massiven Skelettfraß an Blättern zeigen. Im Bestandesinneren ist meist keine Massenvermehrung zu verzeichnen, da ein kühles Bestandsklima mit Schatten und hoher Luftfeuchtigkeit diesen Blattkäfern nicht zusagt. Eine Bekämpfung ist normalerweise nicht notwendig, da der Käfer nur selten für den Baum lebensbedrohende Schäden anrichtet (9,13).
Der Erlenwürger
Die Hauptwirtspflanzen des Erlenwürgers (Cryptorrhynchidius lapathi) sind Erle, Pappel und Weide. Die schädigende Wirkung des Käfers entsteht durch den Fraß seiner Larven an Jungpflanzen. Die Larven fressen zunächst unter der Rinde, dringen dann in den Holzkörper ein und höhlen die Stämmchen von innen aus.
Einen Befall mit Erlenwürgerlarven kann man äußerlich an Auswurfmaterial und Ausbohrlöchern sowie an den krebsartig überwallenden Rindenpartien erkennen. Die bedeutenderen Wirtspflanzen des Erlenwürgers sind jedoch die Weiden- und Pappelarten (9).