Sommersemester 2019

Emotionen und Emotionalität im Mittelalter
Aufbauseminar

Mi 10-12 Uhr
KWZ 1.701
Beginn: 17.04.2019

Kommentar: Freude, Trauer, Liebe, Hass - Emotionen sind in der Lebens- und Erfahrungswelt des Menschen allgegenwärtig. Doch handelt es sich bei ihnen um keine reinen anthropologischen Konstanten. Inhalt, Ausdruck und Wahrnehmung von Emotionen sind historisch wandelbar. Emotionen haben eine Geschichte.

Das Seminar nimmt die Emotionsgeschichte des europäischen Hoch- und Spätmittelalters in den Blick und geht dabei insbesondere sozial- und kulturhistorischen Fragestellungen nach: Mit welchen emotionalen Anforderungen sahen sich die Menschen des Mittelalters konfrontiert? Welche Erwartungen an den Umgang mit Emotionalität haben ihr Denken, Verhalten und Handeln bestimmt? Welche Gefühle, Affekte und Leidenschaften galt es bspw. in Zaum zu halten oder zumindest zu verbergen? Welche durfte (oder "musste") man öffentlich zur Schau stellen?

Das Seminar möchte dem Potential und den Grenzen der historischen Emotionsforschung nachgehen und verknüpft die Lektüre von Forschungsliteratur mit der intensiven Quellenarbeit an normativen und narrativen Texten des Hoch- und Spätmittelalters. Auf diesem Wege sollen die Grundlagen des historischen Arbeitens wiederholt bzw. vertieft und der Umgang mit geschichtswissenschaftlichen Theorien exemplarisch eingeübt werden.