Stefan W. Hell, Chemie (geboren 1962)
Prof. Dr. Stefan W. Hell vom MPI für biophysikalische Chemie in Göttingen hat den Nobelpreis für Chemie 2014 erhalten. Er teilt sich den Preis mit seinen us-amerikanischen Kollegen Eric Betzig und William E. Moerner. Die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften würdigt damit die bahnbrechenden Arbeiten des Physikers auf dem Gebiet der ultrahochauflösenden Fluoreszenzmikroskopie. Hell gelang es, die bisherige Auflösungsgrenze optischer Mikroskope radikal zu unterlaufen - ein Durchbruch, der neue wegweisende Erkenntnisse in der biologischen und medizinischen Forschung ermöglicht.
Hell forscht seit 1997 am MPI für biophysikalische Chemie in Göttingen, wo er seit 2002 die Abteilung NanoBiophotonik leitet. Seit 2004 ist er Honorarprofessor an der Fakultät für Physik der Universität Göttingen und arbeitet hier auch eng mit der Fakultät für Chemie zusammen. Er ist an zahlreichen Forschungsprojekten mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universität und Universitätsmedizin Göttingen beteiligt. So ist er Projektleiter am Sonderforschungsbereich 755 "Photonische Abbildungen auf der Nanometerskala" und am Sonderforschungsbereich 1002 "Modulatorische Einheiten bei Herzinsuffizienz". Außerdem ist Hell Mitglied im Vorstand des Zentrums für Mikroskopie im Nanometerbereich und Molekularphysiologie des Gehirns (CNMPB) und einer seiner Sprecher.
Zudem setzt sich Hell besonders bei der Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern ein, unter anderem in gemeinsamen Graduiertenschulen am Göttingen Campus. Er engagiert sich an der Graduiertenschule GAUSS, unter deren Dach die naturwissenschaftliche Ausbildung von Doktorandinnen und Doktoranden gebündelt ist. Unter diesem Dach befindet sich auch die in der Exzellenzinitiative geförderte Graduiertenschule für Neurowissenschaften, Biophysik und Molekulare Biowissenschaften (GGNB), in der Stefan Hell Mitglied ist.
Darüber hinaus ist Hell Wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft und leitet die Abteilung Optische Nanoskopie am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg. Für seine Leistungen wurde Hell vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Kavli-Preis für Nanowissenschaften 2014.